Stromnetze am Limit – Betreiber hoffen auf Ende der Kältewelle

Trier · Durch die anhaltende Kältewelle gibt es jetzt auch Probleme bei der Stromversorgung. Zwar ist ausreichend Strom da, aber nicht immer an der richtigen Stelle. „Wir fahren am Limit“, sagen die für den Energietransport zuständigen Netzbetreiber.

Nach der Atomkatastrophe von Japan wurden acht deutsche Kernkraftwerke abgeschaltet. Sind die Meiler erst einmal vom Netz, werde es häufiger zu Stromengpässen und damit Stromausfällen kommen, warnten Kritiker. Ein Grund: Das Leitungsnetz ist nicht ausreichend ausgebaut.

Genau das macht Deutschland im diesjährigen Bibber-Februar zu schaffen. "Das Stromnetz ist in den vergangenen Tagen am Rande seiner Möglichkeiten angelangt", sagt Andreas Preuß vom Netzbetreiber Amprion. Die Dortmunder Firma besitzt das mit 11?000 Kilometern längste Höchstspannungsnetz in Deutschland. Der von Amprion gelieferte Strom wird beispielsweise vom Energieversorger RWE übernommen und an die Haushalte verteilt. "Wir haben keine Probleme bei der Stromversorgung", sagt RWE-Regionalsprecher Rolf Lorig.

Nach Lage der Dinge sei damit in der Region Trier auch nicht zu rechnen, sagt Amprion-Sprecher Andreas Preuß. Seine Prognose: "Wenn etwas passiert, dann eher im Rhein-Main-Gebiet." Das aktuelle Problem der Netzbetreiber: Der Strom ist zwar nicht knapp. "Aber er ist an den falschen Stellen, im Norden und im Westen", sagt der Amprion-Sprecher. Vor allem im Rhein-Main-Gebiet und im Süden Deutschlands werde derzeit mehr Energie gebraucht. Aber dafür seien die Leitungen nicht leistungsfähig genug. "Es gibt Transportprobleme", meint Preuß.

Die Netzbetreiber setzen jetzt darauf, dass die Wetterprognosen zutreffen und die Kältewelle ab der kommenden Woche nachlässt. Dann werde sich die Situation auf dem Strommarkt entspannen, heißt es. Gute Nachricht für alle Verbraucher: Der Essener Energiekonzern RWE und die Trierer Stadtwerke kündigten am Freitag an, die Strom- und Gaspreise "in dieser Heizperiode nicht zu erhöhen".

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