Tanjas Eltern kämpfen weiter

Mit sieben Transparenten an zentralen Punkten in Trier erinnern Freunde und Familie an die im Juni 2007 spurlos verschwundene Tanja Gräff. Die Eltern der 21-jährigen Studentin verbinden mit dieser Aktion die Hoffnung, endlich einen entscheidenden Hinweis auf das Schicksal ihrer Tochter zu erhalten.

Trier. Über der Fußgänger-Unterführung am Messepark, vor der Kaiserthermen, an der B 51 und an vier weiteren Punkten in Trier hängen seit gestern Nachmittag die Transparente mit dem Bild der rothaarigen jungen Frau und der eindeutigen Botschaft: Wo ist Tanja? Am 7. Juni 2007, dem Abend des Sommerfestes an der Fachhochschule Trier, ist sie verschwunden, und bis heute gibt es keinen einzigen konkreten Hinweis, was mit ihr geschehen ist. Eine anfangs 60 und heute noch 15 Mann starke Sonderkommission der Trierer Kriminalpolizei bearbeitet den Fall. Aus mehr als 1300 Hinweisen haben sich 600 Spuren ergeben, doch keine führte auch nur in die Nähe einer Aufklärung des Falls. Auch die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" brachte die Ermittler nicht weiter.Tanjas Eltern Karl-Heinz und Waltraud Gräff kämpfen weiter darum, das Schicksal ihrer Tochter aufzuklären. Sie haben sich bewusst das Wochenende ausgesucht, an dem das Hochschul-Fest, in dessen Verlauf ihre Tochter 2007 verschwunden ist, wieder stattfindet - dieses Mal nicht auf dem Gelände der Fachhochschule, sondern im Messepark. "Wir hoffen, dass sich auch nach einem Jahr noch junge Leute, die 2007 dabei waren, erinnern und der Polizei einen Hinweis geben", sagt Waltraud Gräff.Tanjas Mutter setzt insbesondere auf die "Bauzaun"-Spur. Ein Zeuge hatte der Polizei von einem Streit zwischen einer jungen Frau und einem etwa gleichaltrigen Mann in den frühen Morgenstunden nach dem FH-Fest berichtet - möglicherweise Tanja und ihr noch immer unbekannter letzter Begleiter. "Pack mich nicht an" und "Ich will nur noch heim" soll die junge Frau gesagt haben.Als dieser Zeuge den Dialog zwischen der jungen Frau, die Tanja Gräff gewesen sein könnte, und dem Unbekannten mitangehört hat, war er gerade dabei, einen Bauzaun zu demontieren. Diesen Bauzaun warf er anschließend mit Schwung zur Seite - und traf beinahe eine im Gebüsch sitzende Gruppe von jungen Leuten. Zwei Männer aus dieser Gruppe kamen aus dem Gebüsch und sprachen mit der jungen Frau, die Ähnlichkeiten mit Tanja Gräff gehabt haben soll. Diese Szene prägte den Begriff der "Bauzaun"-Spur.Doch bisher hat sich niemand aus dieser achtköpfigen Gruppe als Zeuge gemeldet - trotz mehrerer Aufrufe.

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