Tatwaffe aus Kosovo-Krieg

TRIER. Weil sie sein Weihnachtsgeschenk nicht haben wollte, hat ein 54-jähriger Mann aus Konz am Tag vor Silvester seine elf Jahre jüngere Ex-Freundin erschossen. Das sagte der unter Mordverdacht in Untersuchungshaft sitzende Mann der Polizei.

Aus geringer Distanz und mit einem gezielten Schuss in den Brustkorb hat ein am Freitagmorgen festgenommener Mann seine ehemalige Freundin in Trier-Pallien getötet ( TV vom 3. Januar). Das sagte Triers Leitender Oberstaatsanwalt Horst Roos am Montag im Gespräch mit unserer Zeitung. Nach den Ermittlungen der Polizei kannten sich die beiden von ihrer Arbeit bei der Lebenshilfe. Der 54-Jährige fuhr dort einen Behindertenbus, die 43-jährige Krankenschwester arbeitete als Betreuerin. Laut Roos hatten beide monatelang zusammen gewohnt - in Trier-Pallien. Nach Angaben des Mannes setzte ihn seine Lebensgefährtin vor einer Woche vor die Tür. Der Grund: Beziehungsstress. Wegen "psychischer Probleme und Selbstmordgedanken" sei der sechsfache Familienvater daraufhin in einem Trierer Krankenhaus behandelt worden. Von dort aus fuhr er am Donnerstagabend mit einem gestohlenen Fahrrad nach Pallien. Seine ehemalige Lebensgefährtin ließ ihn allerdings nicht in die Wohnung, sondern kam nach draußen. Dort fiel kurz nach 20 Uhr der tödliche Schuss. Nach Ermittlungen der Trierer Kripo hat der 54-jährige keinen Waffenschein. In seiner Vernehmung habe der mittlerweile in Deutschland eingebürgerte Kosovo-Albaner angegeben, die Waffe als Soldat im Kosovokrieg bekommen zu haben. Nach der Tat fuhr er mit dem gestohlenen Fahrrad zurück ins Krankenhaus, wo er am frühen Freitagmorgen festgenommen wurde. Am Tag darauf erließ ein Richter Haftbefehl wegen Mordverdachts. Der 54-Jährige sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Die getötete Frau, die - wie ihr mutmaßlicher Mörder - vom Ehepartner getrennt lebte, sollte gestern obduziert werden. Das Ergebnis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.

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