Tiefschneidende Reformen: Synode im Bistum Trier geht zu Ende

Trier · Seit fast zweieinhalb Jahren berät eine Synode im Bistum Trier über Reformen. Jetzt werden die Vorschläge beschlossen. Bischof Stephan Ackermann will sie dann umsetzen.

Nach fast zweieinhalb Jahren Beratung wird die Synode im Bistum Trier am kommenden Wochenende ein Reformpaket für ihre Diözese beschließen. Dieses sieht unter anderem den Abschied von kleinen Pfarreien und die Bildung von Großpfarreien vor. „Es können nicht überall die gleichen Angebote vorgehalten werden“, sagte der Sprecher des Bistums Trier. Im Bistum Trier soll es nach Informationen des Trierischen Volksfreundes, dem das Abschlusspapier vorliegt, künftig nur noch 60 statt der bislang 895 Pfarreien geben Die Synode, die aus 280 Laien und Geistlichen besteht, kommt am Donnerstag (28. April) zu ihrer siebten und letzten Vollversammlung in Trier zusammen.

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat zu Beginn der Synode im Dezember 2013 angekündigt, die Beschlüsse auch umzusetzen. Es ist die erste katholische Synode in Deutschland seit 1990, im Bistum Trier tagten Synodale zuletzt im Jahr 1956. Eine neue Pfarreistruktur ist angesichts der sinkenden Zahl von Katholiken, Priestern - und Einnahmen notwendig. Mit dem derzeitigen Angebot komme die Kirche im Bistum Trier "an Grenzen", hatte Ackermann bei der letzten Versammlung im Dezember gesagt. In größeren Einheiten soll es ein Netzwerk mit verschiedenen Schwerpunkten geben: Ein Ort bekommt ein liturgisches Zentrum, der andere die Kita und der dritte die diakonische Anlaufstelle.

Das Bistum Trier zählt rund 1,4 Millionen Katholiken in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Das Abschlussdokument der Synode soll nach weiteren Beratungen und möglichen Änderungen am Samstagabend beschlossen werden. Dazu brauche es eine Zweidrittelmehrheit, sagte der Bistumssprecher. Die Umsetzung der Beschlüsse werde voraussichtlich Jahre dauern. Das offizielle Ende der Synode wird am Sonntag (1. Mai) mit einem Gottesdienst im Trierer Dom gefeiert: Dann werden Synodale dem Bischof das Abschlussdokument feierlich überreichen.

Hintergründe:
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