Totschlag vom Tisch

TRIER. (sey) Zu Bewährungsstrafen zwischen neun Monaten und anderthalb Jahren hat das Trierer Schwurgericht gestern drei Männer aus Wittlich verurteilt. Hintergrund: Bei einem Familienstreit vor zwei Jahren hatte sich ein Schuss gelöst.

Beinahe vorweihnachtliche Stimmung im Landgericht: Als freie Männer konnten drei ursprünglich wegen versuchten Totschlags angeklagte Männer am Mittwochmittag das Justizgebäude verlassen. Das Gericht hatte zuvor die außer Vollzug gesetzten Haftbefehle gegen die Wittlicher aufgehoben und dem Trio die Pässe zurückgegeben. Verurteilt wurden die wegen eines Familienstreits in einer Pizzeria angeklagten Männer dennoch, wenn auch nur zu Bewährungsstrafen. Die Anklage von Staatsanwalt Peter Fritzen ließ da noch anderes vermuten: Mit einer Pistole sollte ein heute 26 Jahre alter Mann seinen Schwager bedroht haben. Der habe nur durch eine schnelle Handbewegung verhindert, dass ihm eine Kugel in den Kopf geschossen worden sei (TV von gestern). Dass der daraus resultierende "versuchte Totschlag" nicht zu halten sein würde, zeichnete sich bereits am ersten Verhandlungstag ab. Der einzige Augenzeuge, der aussagte, sprach von einem "Versehen". Der Schütze und der 42 Jahre alte Mann, der die Waffe besorgt hatte, wurden zu je anderthalb Jahren auf Bewährung verurteilt, der 51-jährige Vater des Hauptangeklagten zu neun Monaten. Zwei der drei Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

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