Trier. Die Entscheidung des Trie rer Bischofs Stephan Ackermann kam nicht überraschend. Nach den erst vor einem Monat verabschiedeten neuen Leitlinien der katholischen Kirche sollen die Missbrauchsbeauftragten der einzelnen Diözesen nicht der jeweiligen Bistumsleitung angehören. Damit war absehbar, dass die Tage des seit acht Jahren amtierenden Trierer Missbrauchsbeauftragten gezählt sind. Denn Prälat Rainer Scherschel gehört auch dem Domkapitel an und ist Leiter der Stabsstelle Priester.

"Er hat das Amt mit großer Gewissenhaftigkeit und viel Einfühlungsvermögen bekleidet", würdigte Ackermann den entpflichteten Missbrauchsbeauftragten. Scherschel habe in schwierigen Situationen Großartiges geleistet und dabei auch die Grenzen der eigenen Belastbarkeit überschritten, sagte Ackermann in Anspielung auf einen Herzinfarkt, den der 69-Jährige Mitte des Jahres erlitten hat. Inzwischen geht es Scherschel aber wieder gut.

Seine beiden Nachfolger sind im Bistum keine Unbekannten: Peter Rütten leitete fast 20 Jahre lang die Lebensberatung in Wittlich, war vorher bei der Trierer Telefonseelsorge. Zudem war Rütten für mehrere Jahre auch für Psychotherapie bei Sexualstraftätern in der Justizvollzugsanstalt Wittlich beauftragt.

Die Neuwieder Juristin Gisela Lauer ist seit über 35 Jahren im Sozialdienst katholischer Frauen aktiv, ist überdies Mitglied im Katholikenrat, dem obersten Laiengremium des Bistums.

Dem in den neuen Leitlinien vorgesehenen diözesanen Beraterstab zu Fragen sexuellen Missbrauchs gehören an: die Psychologen Albert Esser (Koblenz), Dorothee Lappehsen-Lengler (Saarbrücken), Ingrid Mettlach-Graus (Weiskirchen), Justiziarin Dorothee Bohr und Rainer Scherschel.

Die neuen Missbrauchsbeauftragten sind telefonisch oder per E-Mail erreichbar: Giesela Lauer (0151-58052333; gisela.lauer@bistum-trier.de); Peter Rütten (0151-58052334; ruetten_ wittlich@hotmail.com).