Trierer Landgericht verhandelt gegen fünf Angeklagte wegen Geiselnahme

Trier/Kröv · Weil sie zwei Geschäftsleute aus Kröv bedroht und erpresst haben sollen, müssen sich ab heute fünf Männer vor dem Trierer Landgericht verantworten. Bei einer Verurteilung drohen den Angeklagten langjährige Gefängnisstrafen.

Nur zweieinhalb Monate nach einer mutmaßlichen Geiselnahme in Kröv (Kreis Bernkastel-Wittlich) wird fünf Männern im Alter zwischen 31 und 41 Jahren heute der Prozess gemacht. Die Trierer Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten erpresserischen Menschenraub und versuchte räuberische Erpressung vor. Die im Raum Frankfurt lebenden Männer, vier Polen und ein Deutscher, sollen Mitte August zwei Kröver Geschäftsleute wegen ausstehender Gelder bedroht haben. Das Geld sollte nach den Ermittlungen der Kriminalpolizei für Bauarbeiten fließen, die die fünf Angeklagten für die beiden Kröver Unternehmer erledigt hatten. Über die Qualität der Arbeiten gab es dann angeblich Streit, das zuvor vereinbarte Geld floss nicht in voller Höhe. Um den beiden Bauunternehmern Beine zu machen, fuhren die fünf Männer deshalb nach Kröv. Laut Anklageschrift wurden die Opfer dort zunächst verbal und danach auch mit einer Gaspistole bedroht. Schließlich soll sich einer der beiden Geschäftsleute bereiterklärt haben, das verlangte Geld bei einer Bank abzuheben. Bei der Fahrt nach Wittlich wurde er von drei Angeklagten begleitet. Die beiden anderen blieben mit dem zweiten Unternehmer in Kröv. Statt zur Bank fuhr der selbst hinterm Steuer sitzende 37-Jährige aber zur Polizei, machte dort eine Vollbremsung und flüchtete samt abgezogenem Autoschlüssel in die Wache. Noch am selben Tag wurden die fünf Männer festgenommen. Sie sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Für den Prozess am Trierer Landgericht sind zunächst drei Verhandlungstage angesetzt. Bleibt es dabei, fällt Anfang Dezember ein Urteil.

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