Trierer Professor zum Bischof von Regensburg geweiht

Regensburg · Gut sechs Wochen nach der Ernennung durch Papst Benedikt XVI. ist Rudolf Voderholzer am Samstag zum Bischof von Regensburg geweiht worden. Voderholzer lehrte an der Trierer Universität und war Seelsorger in Kasel.

Die Gläubigen klatschten, als er sich auf den Bischofsstuhl setzte: Der Theologie-Professor Rudolf Voderholzer ist zum 78. Bischof von Regensburg geweiht worden. Vor rund 2000 Gläubigen im vollbesetzten Regensburger Dom St. Peter überreichte ihm der Münchner Erzbischof und Kardinal Reinhard Marx am Samstag die bischöflichen Insignien. Er gab ihm den Bischofsring, setzte ihm die Mitra auf und überreichte ihm den Bischofsstab als Zeichen des Hirtenamtes.

Voderholzer war Dogmatikprofessor in Trier und ist nun Oberhirte in dem flächengrößten bayerischen Bistum mit rund 1,2 Millionen Katholiken. Außerdem ist der 53-Jährige der jüngste Bischof im Freistaat Bayern. Sieben Jahre lehrte Voderholzer an der katholisch-theologischen Fakultät Trier Dogmatik. Er wohnte im Kaseler Pfarrheim und war dort auch Seelsorger.

Voderholzer ist Nachfolger von Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, den Papst Benedikt XVI. im Sommer des vergangenen Jahres zum neuen Präfekten der Glaubenskongregation nach Rom berufen hatte. Der gebürtige Münchener gilt als langjähriger Wegbegleiter des bisherigen Regensburger Bischofs Müller. Bei ihm hat er studiert und war jahrelang dessen wissenschaftlicher Assistent.

Neben Müller und anderen Oberhirten nahm auch der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch, an der Zeremonie teil.

„Wir brauchen engagierte Christen, die auch den Mut haben, in der Öffentlichkeit für ihre Position einzustehen“, sagte Zollitsch. „Das und vieles andere wird vom Hirten eines Bistums verlangt.“ Zollitsch hieß Voderholzer im Kreise der Bischofskonferenz willkommen, würdigte dessen „theologische Impulse und seine sachliche Art“ und rief dem neuen Regensburger Bischof zu: „Seien Sie ein guter Hirte Ihrer Herde und machen Sie den Menschen Mut, dass Kirche und Glaube Erfüllung schenken.“

Marx wies in seiner Ansprache auf die Schwierigkeiten des Bischofsamts hin. Dieses könne man fast als „Mission Impossible“ bezeichnen in einer Zeit der kurzen Botschaften und ständigen Verkürzungen. Priester und Bischöfe dürften aber nicht lockerlassen, mit Christus den Weg zu zeigen in die Fülle des Lebens.

Die Hoffnungen und Erwartungen an den neuen Oberhirten sind groß. Vorgänger Müller hatte das Bistum zehn Jahre lang mit strenger Hand geführt. Von Voderholzer erwarten Müller-Kritiker, Reformer und katholische Laien nun einen offenen Dialog.

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