Trierer Synode: Euphorischer Bischof, Beifall für die Ministerpräsidentin

Trier · Zwei Tage lang haben Laien und Kleriker gemeinsam beraten, gegessen, gelacht und gebetet. Am Samstag ist nun die erste Vollversammlung der Synode im Bistum Trier mit einem abendlichen Gottesdienst in St. Maximin zu Ende gegangen. Im Focus stand das Kennenlernen der Synodalen, die in den kommenden zwei Jahren Strategien für eine lebendige Zukunft der Kirche erarbeiten werden.

 Ministgerpräsidentin Malu Dreyer bei der Synode in Trier.

Ministgerpräsidentin Malu Dreyer bei der Synode in Trier.

Foto: Mechthild Schneiders

Stephan Ackermann ist euphorisch - und groggy. "Wir haben zwei Tage lang beraten, wir haben gegessen, gelacht, gebetet", sagt der Trierer Bischof nach dem Abschlussgottesdienst in St. Maximin, musikalisch gestaltet vom Mädchenchor am Trierer Dom unter der Leitung von Domkantor Thomas Kiefer. "Das ist natürlich eine gewisse Anstrengung." Er habe sich gefreut auf die erste Vollversammlung der Synode im Bistum Trier, "aber es gab auch eine Gespanntheit, wie wird das jetzt werden." Nun sei das Präsidium bestückt und ein geschäftsführender Ausschuss gewählt. Damit sei die Synode geschäftsfähig.

"Ich freue mich, dass Sie die Initiative ergriffen haben und eine alte Tradition aufgegriffen haben, die fast in Vergessenheit geraten ist", sagt Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Ihre saarländische Kollegin AnnegretKramp-Karrenbauer ließ sich entschuldigen. Ebenfalls ein Glücksfall, so Dreyer, sei Papst Franziskus, der anders auf die Menschen in der Kirche zugehe, sie von Beginn an mitnehme und sie frage, wie Kirche auszusehen habe. "Das passt doppelt gut. Ich bin mir sicher, dass die Synode fruchtet und unser Bischof das umsetzt, was in den beiden Jahren erarbeitet wird". Sie habe ein großes Stück Hoffnung. "Es ist ein vorbildlicher Weg, den Sie gehen", gibt Dreyer ihm mit und erntet lang anhaltenden Beifall von den rund 350 Gläubigen. "Der Applaus zeigt, Sie wären eine würdige Synodalin", dankt ihr Ackermann.

"Ich freue mich, dass die Synode endlich gestartet ist; ich habe lange auf diesen Tag gewartet", sagt Michael Kasel aus Trier, einer der 279 Synodalen, Kleriker und Laien, "auch wenn wir akzeptieren mussten, dass es in einem entschleunigterem Tempo vorangeht". So wurden nicht wie geplant Sachkommissionen eingerichtet; es ging vorrangig ums Kennenlernen. "Heute habe ich mich gefreut, dass wir Dinge angesprochen und erkannt haben, wo es Handlungsbedarf gibt. Und wo man gegensteuern muss", sagt Kasel. "Mich hat angerührt, dass sich so viele Menschen engagieren", erzählt Silvia Groß aus dem Dekanat Ahr-Eifel. "Das gibt mir die Hoffnung, dass wir etwas bewegen können." Er gehe "mit vielen inneren Bildern heim", sagt Ackermann. "Ich muss sagen: Mensch ich bin stolz auf unser Bistum Trier."

Die nächste Vollversammlung ist vom 30. April bis 3. Mai 2014 in St. Maximin, begleitet von den Heilig-Rock-Tagen.

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