Corona Trotz Omikron: Land will Schulen und Kitas weiter offen lassen

Trier · Der Unterricht in Rheinland-Pfalz startet nach den Weihnachtsferien normal. Lehrer- und Schülervertreter verlangen, dass Wechselunterricht nicht ausgeschlossen werden dürfe.

Trotz Omikron: Land will Schulen und Kitas weiter offen lassen
Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Wenn an diesem Montag die Schule wieder startet, gehen viele Schüler und Lehrer mit gemischten Gefühlen in den Unterricht. Die Sorge vor der als ansteckend geltenden Corona-Variante Omikron und vor möglicherweise erneut drohenden Schulschließungen überschattet den Schulstart in diesem Jahr. Lehrverbände befürchten, dass ein geordneter Unterricht bei um sich greifenden Infektionen nicht mehr möglich ist. Sie appellieren an die Politik, Schulschließungen und Wechselunterricht nicht gänzlich auszuschließen.

Auch Schülervertreter verlangen, dass sich Schulen auf Online- und Wechselunterricht vorbereiten sollen. „Auf Biegen und Brechen Präsenzunterricht stattfinden zu lassen ist nicht die Lösung, sondern gefährdet die Gesundheit zahlreicher SchülerInnen, Lehrkräfte, Bedienstete und deren Familien”, warnt Colin Haubrich, Vorstandsmitglied der Landesschülervertretung. Der Landeselternbeirat kritisiert, dass Schulen noch immer nicht ausreichend geschützt seien. Bereits zu Beginn der Pandemie habe man gefordert, alle Klassenräume mit mobilen Raumluftreinigern und mit Plexiglastrennscheiben zwischen den Sitzplätzen auszustatten, sagt Elternbeiratsvorsitzender Reiner Schladweiler aus Temmels (Trier-Saarburg). Umgesetzt worden sei dies aber nicht.

Fast alle Bundesländer starten mit normalem Unterricht

Im rheinland-pfälzischen Bildungsministerium hält man die Schutzmaßnahmen in den Schulen für ausreichend. „An unseren Schulen gelten strenge Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen. Dazu gehören das regelmäßige anlasslose Testen, die Maskenpflicht, das regelmäßige Lüften, Abstand halten und vieles weitere mehr“, sagte eine Ministeriumssprecherin auf Anfrage unserer Redaktion. Der Unterricht nach den Weihnachtsferien starte daher auch in Präsenz. Auch die schriftlichen Abiturprüfungen an den G9-Gymnasien starte wie geplant am 5. Januar.

Bis auf Thüringen (dort startet die Schule mit Distanzunterricht) planen auch alle anderen Bundesländer derzeit mit normalem Unterricht nach den Weihnachtsferien. Am Mittwoch wollen die Bildungsminister der Länder beraten, wie man auf die Verbreitung von Omikron in den Schulen reagieren soll. Die neue Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hat sich bereits vor der Sitzung gegen Schulschließungen ausgesprochen: „Die Schulen sollten das Letzte sein, was noch einmal flächendeckend geschlossen wird.“

Das bestätigt auch die Sprecherin des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums. „Grundsätzlich gilt, dass unsere Schulen und Kitas geöffnet bleiben müssen, denn die Pandemie hat uns deutlich vor Augen geführt, wie wichtig der Präsenzbetrieb für die Bildung und Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen ist.“ Man werde aber die weitere Entwicklung des Infektionsgeschehens „engmaschig“ beobachten und lasse sich weiterhin von Gesundheitsexperten berate. Unter Kindern und Jugendlichen gebe es „nahezu keine schweren Covid-19-Verläufe“, so die Sprecherin. Für die Bekämpfung der Pandemie bleibe es erforderlich, „dass sich möglichst viele erwachsene Menschen impfen lassen und ihre Kontakte reduzieren“. Rund 95 Prozent der Lehrkräfte seien voll geimpft. In der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen seien es 52 Prozent.

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