Tuifly sichert bis Anfang November Flugbetrieb in Zweibrücken

Zweibrücken · Atempause in Zweibrücken. Der insolvente Flughafen bekommt finanzielle Hilfe von seinem größten Kunden. Bis Anfang November kann der Betrieb fortgeführt werden. Wie es danach in der Pfalz weitergeht, bleibt offen.

Der Flugbetrieb in Zweibrücken ist nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters bis Anfang November gesichert. Tuifly, der Hauptkunde des Flughafens, schließe die akute Liquiditätslücke, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner mit. Weder er noch Tuifly wollten eine Summe nennen. Es sei davon auszugehen, dass der Flugbetrieb in Zweibrücken vorerst bis zum 2. November weitergehen könne. Damit sei das drängendste Problem für die Aufrechterhaltung des Flugbetriebs gelöst.
Vergangene Woche war bekanntgeworden, dass dem Flughafen knapp drei Wochen nach dem Insolvenzantrag das vorzeitige Aus droht, weil das Land Zuschüsse für hoheitliche Aufgaben etwa bei den Sicherheitskontrollen auf Eis gelegt hat.
Das Land will weiter zahlen, zunächst aber mit der EU-Kommission abstimmen, ob das in Ordnung wäre. Nach einem noch nicht beschlossenen Papier der Kommission muss der Flughafen bis zu 56 Millionen Euro an Staatsbeihilfen zurückzahlen, was er nicht kann. Deshalb war am 24. Juli Insolvenzantrag gestellt worden.
CDU und FDP hatten vom Land Soforthilfe für den Airport und die Region gefordert. "Wir erwarten von der Landesregierung, auch wenn Ferienzeit ist, dass sie sich über ein Sofortprogramm für Stadt und Region Gedanken macht", teilten die rheinland-pfälzische CDU-Chefin Julia Klöckner und ihr Vize Christian Baldauf mit. Die FDP, die nicht im Landtag vertreten ist, regte ein umfassendes Wirtschaftsprogramm für die Südwestpfalz an.
Nach Angaben des zuständigen Infrastrukturministers Roger Lewentz (SPD) laufen seit Wochen Gespräche über Hilfsmaßnahmen und Projekte. Details oder Ergebnisse sind der Öffentlichkeit noch nicht mitgeteilt worden.
Dem angeschlagenen Flughafen Zweibrücken haben bislang nur zwei von knapp 120 Mitarbeitern den Rücken gekehrt. Das sagte der Betriebsrat der Flughafen Zweibrücken GmbH, Steffen Hasenfratz, auf Anfrage. "Alle stehen zum Betrieb", ergänzte er.
Die Belegschaft halte den Betrieb aufrecht und warte täglich auf eine gute Nachricht. Wie die aussehe, sei egal. "Hauptsache, der Betrieb kann hier langfristig weitergeführt werden."

Die Landesregierung wehrt sich gegen Kritik an ihrer Wirtschaftspolitik , auch in Bezug auf den Flughafen Zweibrücken - hier der ausführliche Bericht.

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