Überflutungen, Erdrutsche und umgestürzte Bäume in der Region

Trier · Die Feuerwehren räumen umgestürzte Bäume von den Straßen, der Bollendorfer Campingsplatz versinkt in der Sauer, Hänge kommen ins Rutschen, Keller stehen unter Wasser: Pfingstmontag in der Region bedeutet: Land unter. Das Hochwasser soll bis mindestens Mittwoch anhalten, hier geht es zum Moselpegel.

 Eine alte Eiche ist am Sonntag gegen 5 Uhr auf ein Einfamilienhaus bei Daufenbach gestürzt. Der Schaden soll erheblich sein, doch niemand wurde verletzt.

Eine alte Eiche ist am Sonntag gegen 5 Uhr auf ein Einfamilienhaus bei Daufenbach gestürzt. Der Schaden soll erheblich sein, doch niemand wurde verletzt.

Foto: Konrad Geidies/Agentur Siko

http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/hochwasser/ "So viel Regen wie dieses Pfingsten fiel in der Region noch nie an Pfingsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen", sagt TV-Wetterexperte Dominik Jung. "So schlimm war's noch nie. Bei manchen Autos stand das Wasser bis zum Armaturenbrett. Das ist natürlich bitter", sagt Hermann Schmitz, Ortsbürgermeister von Bollendorf (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Er schildert, wie es auf dem Campingplatz an der Sauer am Montagmorgen aussah: Autos, Zelte, Wohnwagen der Urlauber standen im Wasser. Die freiwillige Feuerwehr musste sie ins Trockene ziehen. Wegen des steigenden Pegels wurden am Pfingstmontag auch mehrere Campingplätze an der Mosel geräumt, wie der Campingplatz in Klüsserath. Dort mussten über 100 Wohnwagen evakuiert werden.

Andere hörten auf die Warnungen am späten Sonntagabend und reisten vor der großen Flut ab. An kurze Ferien über Pfingsten ist für die Hilfskräfte der Region nicht zu denken.
Kurt Becker, Sprecher für das Gebiet des Polizeipräsidiums Trier, gibt einen groben Überblick: von der Räumung eines Zeltlagers mit 230 Kindern in Irmenach (Landkreis Bernkastel-Wittlich), von dem Sonntagnacht auf ein Haus in Daufenbach (Trier-Land) gestürzten Baum. Zwei Stunden lang waren mehrere Feuerwehren im Einsatz. Immer in der Nähe von Daufenbach ist ein weiterer Baum auf der L 43 gestürzt. Dann Erdrutsche an der Kreisstraße 2 zwischen Trier-Zewen und Herresthal, eine überflutete Brückenbaustelle in Wellen (Kreis Trier-Saarburg), bei der Arbeitsgerät mit dem Kran geborgen werden muss.

Die Fähre zwischen Oberbillig und Wasserbillig blieb am Pfingstmontag und Dienstag wegen Hochwassers außer Betrieb. Karl-Heinz Ginsbach, Hochwassermeldezentrum Trier, sagte am Montagabend: "Ab 6,95 Meter wird die Schifffahrt vorläufig ein gestellt. Das wird so kommen. Jetzt haben wir 6,73 Meter. Wir erwarten in acht bis neun Stunden bis 7,05 Meter." Die Flusspegel sollten auch Anlieger im Blick haben: Die Mosel könne in Trier in der Nacht auf Dienstag bis sieben Meter steigen, wie Meteorologe Dominik Jung sagte. Bis dahin pumpen die Feuerwehren geflutete Keller leer, etwa auf dem Sportgelände in Trier-Tarforst. Bis Montagnachmittag gab es zumindest keine Meldungen über Verletzte. Die Schadenshöhe durch das Regen-Unwetter ist unbekannt. Wer bezahlt zum Beispiel den Campern den Schaden? Bollendorfs Ortschef Schmitz hofft, dass der Platzpächter eine entsprechende Versicherung hat.

Hochwasser: Die Pegelstände in der Region

Überflutungen, Erdrutsche und umgestürzte Bäume in der Region
Foto: Rudolf Hoeser


Nach dem starken Regen am Pfingstwochenende hält das Hochwasser an der Mosel noch mindestens bis zu diesem Mittwoch an. Der Pegelstand der Mosel in Trier sei gesunken, werde aber wieder steigen, sagte Michael Schuhmacher vom Hochwassermeldezentrum Mosel am Dienstag in Trier. Hier geht es zur Übersicht.

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