Überfüllt oder nicht?

Allen Studentenprotesten zum Trotz: Wissenschaftsministerin Doris Ahnen sieht gute Studienbedingungen in Rheinland-Pfalz. Die CDU spricht dagegen von teils dramatischen Situationen.

Mainz. (win) Massiver Ärger über überfüllte Seminare am Campus in Trier, Proteste an der Hochschule Koblenz-Landau. An einzelnen Hochschulen wächst der Verdruss über unzureichende Studienbedingungen. Im Landtag zeichneten SPD-Regierung und Opposition von CDU und FDP zwei völlig unterschiedliche Bilder der Ausbildungssituation.Rund 70 Millionen Euro fehlen nach Rechnung der Liberalen den Hochschulen. Durch verschlechterte Studienbedingungen gerate die Bildungsgerechtigkeit in Gefahr.Wenn Studierende ihre Ausbildung wegen der zunehmend schwierigeren Bedingungen nicht mehr in der Regelstudienzeit absolvieren könnten, sei die Situation dramatisch, so Simone Huth-Haage (CDU). Weil das Land Studiengebühren ablehnt, müssen aus ihrer Sicht Ausgleichszahlungen geleistet werden, vor allem um die Betreuung zu verbessern. Dass Rheinland-Pfalz nach den am Vortag vom Statistischen Bundesamt vorgelegten Zahlen 2007 rund 7,7 Prozent mehr Studenten zählt (insgesamt: 105.000) und damit einen doppelt so hohen Zuwachs verzeichnet wie der Bundesdurchschnitt, wertete Ahnen als "keinen Misstrauensbeweis". Das Land biete zudem die bundesweit höchste Abschlussquote. Ihr Fazit: Die Studienbedingungen sind gut. Durch den Hochschulpakt erhalten die Hochschulen bis 2010 zusätzlich insgesamt 56 Millionen Euro. 2008 wird zudem das Hochschulprogramm um weitere 12,5 Millionen auf 37,7 Millionen Euro aufgestockt. Das Land lasse die Hochschulen nicht im Regen stehen, so Ahnen. Die Opposition vermutet, dies klinge wie Hohn in den Ohren der Studenten.

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