Überraschender Zulauf

MAINZ. (win) Drei Jahre nach dem Einstieg in die Schwangerenberatung registriert Donum Vitae einen erheblichen gestiegenen Zulauf. In den sieben Beratungsstellen des Vereins verdoppelte sich allein die Zahl der Konfliktberatungen im Jahr 2002 auf 496.

Nach dem Ausstieg der katholischen Kirche aus der Konfliktberatung hat der von Laien gegründete Verein nach Angaben seines Vorsitzenden Bernd Rosenberger einen erstaunlichen Zulauf zu verzeichnen. Die Beratung ist katholisch geprägt und zielt auf den Schutz des ungeborenen Kindes, doch sie ist ergebnisoffen, wie er betont. Die verantwortliche Entscheidung liege allein bei den Frauen. Von den insgesamt knapp 800 Schwangerenberatungen im Jahr 2002 in den Standorten Landstuhl, Ludwigshafen, Bad-Neuenahr-Ahrweiler, Bitburg, Cochem, Boppard und Montabaur waren fast 500 Konfliktberatungen. Viele Frauen seien keineswegs festgelegt, wenn sie zum Gespräch gingen, so die Beraterinnen. Die Ausstellung des für einen Abbruch erforderlichen Scheines ist nach ihrer Beobachtung allerdings noch kein Zeichen für das Ende der Schwangerschaft. Fast jede vierte Frau sucht über einen längeren Zeitraum die Hilfe des Vereins. 106 Frauen wurden mit insgesamt 120 000 Euro Stiftungsgeldern unterstützt. Weniger als ein Drittel der Schwangeren war katholisch. Neben Beratung setzt Donum Vitae auch verstärkt auf Aufklärung, vor allem in Schulen. In der Kirche sitzt Donum Vitae noch immer zwischen allen Stühlen. So herrsche etwa in Montabaur nach dem vom Papst erzwungenen Ausstieg auch des Bistums Limburg aus der Konfliktberatung eine strenge Abgrenzung von Seiten der Kirche, während sich in anderen Regionen das Klima etwas verbessert habe.

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