Verteidigungsminister-Treffen auf US-Airbase Ukraine-Gipfel in Ramstein hat Folgen für den Flugverkehr

Mehrere Verteidigungsminister treffen sich am heutigen Freitag auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Ramstein. Zum dritten Mal kommt die Ukraine-Kontaktgruppe seit dem Kriegsausbruch zusammen. Was das für den Luftraum in Rheinland-Pfalz bedeutet.

 Erneut treffen sich Verteidigungsminister auf dem US-Luftfahrtstützpunkt im Ramstein/Pfalz.

Erneut treffen sich Verteidigungsminister auf dem US-Luftfahrtstützpunkt im Ramstein/Pfalz.

Foto: dpa/Oliver Dietze

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat Amtskollegen der Ukraine-Kontaktgruppe erneut zu Beratungen geladen. Sie kommen dazu auf dem rheinland-pfälzischen US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein zusammen.

Westliche Verteidigungsminister sowie hochrangige Militärs wollen dort über weitere Hilfen für die Ukraine beraten. Das Land wurde vor knapp einem Jahr von Russland angegriffen und befindet sich seitdem mit seinem östlichen Nachbarn im Krieg.

Wer für den Luftraum in Ramstein verantwortlich ist

Um über Waffenlieferungen für Kiew zu sprechen, treffen sich die Regierungsvertreter nach September vergangenen Jahres schon zum zweiten Mal in der Pfalz. Insgesamt gab es bereits drei solcher Termine. Zum ersten Mal dabei am heutigen Freitag, 20. Januar: Boris Pistorius. Er ist neuer Verteidigungsminister Deutschlands. Der Politiker erhielt am Donnerstag seine Ernennungsurkunde, nachdem seine Vorgängerin Christine Lambrecht (beide SPD) am Montag ihren Rücktritt erklärt hatte.

Doch was bedeutet die Konferenz mit zahlreichen Gästen aus aller Welt für den Luftraum über der Air Base? Grundsätzlich ist die Deutsche Flugsicherung (DFS) mit ihren Fluglotsen dafür verantwortlich, dass Maschinen sicher starten, sicher in der Luft unterwegs sind und sicher landen. Dabei kümmert sich das Unternehmen DFS sowohl um zivile als auch militärische Luftfahrt über Deutschland.

Da es sich in Ramstein um einen militärisch genutzten Flughafen handelt und dieser unter der Kontrolle der USA steht, hat die DFS hier keine Vertreter am Tower. Dabei handelt es sich um die Einrichtung am Boden, von wo aus Starts und Landungen im direkten Einzugsbereich des größten amerikanischen Luftwaffenstützpunktes außerhalb der USA koordiniert werden.

Die DFS, eine Gesellschaft im alleinigen Besitz der Bundesrepublik, regelt darüber hinaus den Luftverkehr im Umfeld, So auch, damit die am Freitag erwarteten Minister und Militärvertreter mit dem Flieger gefahrlos an- und abreisen können.

Wer während der Konferenz nicht über die Air Base Ramstein fliegen darf

In der Regel werde dafür der Luftraum für weitere Flugzeuge, zumeist zivile Maschinen gesperrt. Davon ausgenommen sind beispielsweise medizinische Rettungsflüge. Polizeieinsätze aus der Luft sind ebenso möglich, wie DFS-Sprecherin Ute Otterbein berichtet.

So sei es durchaus möglich, dass es wegen des Treffens der Verteidigungsminister zu weniger Fluglärm als üblich kommt. Die Flugverbote beziehen sich dabei nicht nur auf Passagiermaschinen. „Das Bundesverkehrsministerium hat für die Veranstaltung ein sogenanntes Flugbeschränkungsgebiet festgelegt“, sagt Otterbein.

Das bedeutet im Detail: Alle Flüge sind bis in einer Höhe von drei Kilometern vom Boden aus untersagt. Das betreffe insbesondere Sportflugzeuge und Drohnen über dem eigentlichen Flugplatz.

Diese Städte und Gemeinden im Saarland und in Rheinland-Pfalz sind von Flugeinschränkungen betroffen

Der Umkreis, in dem es ebenfalls Einschränkungen gibt, erstreckt sich bis Idar-Oberstein und Birkenfeld im Nordwesten, Bad-Dürkheim im Osten, Pirmasens im Süden, dem saarländischen Sankt Wendel im Westen und dem saarländischen Neunkirchen im Südwesten.

 Übersicht der Flugbeschränkungen über Ramstein am 20. Januar. Im eckigen Bereich ist der zivile Flugverkehr eingeschränkt. Im Bereich der gestrichelten Linie dürfen nur Maschinen fliegen, deren Piloten per Sprechfunk jederzeit zu erreichen sind, oder die mit Radar erfasst werden können.

Übersicht der Flugbeschränkungen über Ramstein am 20. Januar. Im eckigen Bereich ist der zivile Flugverkehr eingeschränkt. Im Bereich der gestrichelten Linie dürfen nur Maschinen fliegen, deren Piloten per Sprechfunk jederzeit zu erreichen sind, oder die mit Radar erfasst werden können.

Foto: Deutsche Flugsicherung

Hier ist es nur solchen Maschinen erlaubt zu verkehren, deren Piloten per Sprechfunk jederzeit zu erreichen sind, oder die mit Radar erfasst werden können. Segelmaschinen beispielsweise besitzen solche Transponder für Radarsignale wegen deren Gewichts normalerweise nicht. Der Flugverkehr des Flughafen Hahn ist laut DFS nur minimal bis überhaupt nicht betroffen.

Dieses Flugbeschränkungsgebiet rund um Ramstein gilt an diesem Freitag von 7 bis 18 Uhr. In dieser Zeit ist das Treffen vorgesehen. Ob dies Auswirkungen auf den regulären Flugverkehr der Air Base hat, sei von der DFS nicht abzuschätzen.

Ein Auge oder besser ein Ohr wollen die Verantwortlichen der Bürgerinitiative gegen Fluglärm, Bodenlärm und Umweltverschmutzung in Kaiserslautern haben. Wie deren Vorstandsmitglied Horst Emrich ankündigt, „werden wir genau darauf achten, was sich an dem Tag da tut“.

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