SPD-Vorsitz Umfrage: Mehrheit will mehr linke Positionen bei der SPD
Mainz · Viele Mitglieder wollen, dass die Partei nach links rutscht. Welche Auswirkungen hat das auf den Vorsitz?
Die SPD sollte nach Auffassung fast der Hälfte der Wahlberechtigten politisch nach links rutschen. Im neuen ZDF-„Politbarometer“ gaben 44 Prozent aller Befragten und 45 Prozent aller SPD-Anhänger an, die Partei solle mehr linke Positionen vertreten.
Weniger linke Positionen wünschten sich in der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen 21 Prozent der Wahlberechtigten beziehungsweise 16 Prozent der SPD-Anhänger. Keine größeren Änderungen wollen 25 beziehungsweise 32 Prozent der Befragten. In der Frage, ob die Sozialdemokraten in der großen Koalition mit der CDU/CSU bleiben soll, sind die Befragten gespalten. Die Hälfte sieht die SPD in der Opposition besser aufgehoben, unter den Anhängern der SPD sind es ebenfalls 45 Prozent.
Die SPD ist derzeit auf der Suche nach einer neuen Führung. Um den Vorsitz bewerben sich 15 Frauen und Männer. Der Ausgang dürfte auch Einfluss auf die inhaltliche Ausrichtung der Partei haben. Aus Sicht des Bewerbers Karl Lauterbach geht es um eine Richtungswahl. „Im Prinzip steht ja die Frage im Raum: Geht die große Koalition weiter, ja oder nein?“, sagte er bei der ersten Vorstellungsrunde der Kandidaten an der Parteibasis am Mittwoch in Saarbrücken.