Umstrittener belgischer Reaktor Tihange geht bis Ende November nicht mehr ans Netz

Tihange/Aachen · Im umstrittenen belgischen Kernkraftwerk Tihange nahe der deutschen Grenze bleibt ein Reaktor länger als geplant außer Betrieb. Der Kraftwerksblock 1 werde noch bis 30. November abgeschaltet bleiben, teilte der Betreiber Electrabel am Montag mit.

Der Reaktor war in der vergangenen Woche für eine außerplanmäßige Wartung abgeschaltet worden und sollte ursprünglich spätestens nach einigen Tagen wieder ans Netz gehen.

Vor allem in Nordrhein-Westfalen und der Region um Aachen steht das Kraftwerk in der Kritik. Von der Stadt ist der Atommeiler etwa 70 Kilometer entfernt. Gefordert wird insbesondere die Schließung von Reaktorblock 2. An dessen Sicherheit hatten belgische Wissenschaftler wegen einer Vielzahl von Mikrorissen jüngst wieder Zweifel geäußert.

Die Region Aachen hatte unlängst daher mit der vorsorglichen Verteilung von Jodtabletten für einen atomaren Ernstfall begonnen. Die hoch dosierten Jodtabletten sollen verhindern, dass die Schilddrüse radioaktives Jod aufnimmt.

Die Bundesregierung hatte vergeblich eine vorübergehende Abschaltung bis zur Klärung offener Sicherheitsfragen gefordert.

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