Umstrittener Sozialverbandschef Peifer will offenbar zurücktreten

Mainz/Trier · Wie geht es weiter beim krisengeschüttelten Sozialverband VdK? Nach TV-Informationen wird der umstrittene Landesvorsitzende Andreas Peifer am Freitag seinen Rücktritt ankündigen. Dies fordern die verbandsinternen Kritiker des 56-Jährigen schon seit längerem.

Die nicht enden wollende Kritik am Führungsstil und den Fehlinvestitionen des seit zwölf Jahren amtierenden VdK-Landesvorsitzenden Andreas Peifer zeigt offenbar Wirkung. Wie am Donnerstag aus Vorstandskreisen des mitgliederstärksten rheinland-pfälzischen Sozialverbands verlautete, wird Peifer am Freitag seinen Rücktritt ankündigen.

Der VdK-Chef hatte kurzfristig für den Vormittag zu einer Pressekonferenz in die Mainzer Landesgeschäftsstelle eingeladen.

Wegen der Führungsquerelen kommt der VdK seit Monaten nicht aus den Negativ-Schlagzeilen. Erst am Donnerstag meldete sich die rheinland-pfälzische Sozialministerin Malu Dreyer zu Wort und ermahnte den Vorsitzenden: "Der VdK ist ein wichtiger Sozialverband. Ich erwarte, dass die Vorwürfe schnellstmöglich aufgeklärt werden", sagte die Trierer Sozialdemokratin im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund.

Peifer werden mehrere ebenso erfolglose wie teure VdK-Projekte angelastet. Sie sollen den 170?.000 Mitglieder starken Landesverband weit über zwei Millionen Euro gekostet haben. Zuletzt wurden sogar Vorwürfe laut, Andreas Peifer habe sich persönlich bereichert und monatlich mehrere Hundert Euro kassiert, für die es keinerlei Beschluss gebe. Der Vorsitzende bestreitet dies.

Um den umstrittenen Vorsitzenden loszuwerden, haben mehrere Funktionäre den Beschwerde- und Schlichtungsausschuss angerufen und den Ausschluss des 56-Jährigen beantragt. Darüber ist noch nicht entschieden.

Offenbar ist dies auch nicht mehr nötig. Nach Angaben aus VdK-Vorstandskreisen will er am Freitagmorgen seinen Rücktritt erklären. "Er ist gesundheitlich auch schwer angeschlagen", heißt es aus Peifers Umgebung.
VdK-Sprecher Michael Finkenzeller wollte die Informationen am Donnerstagabend allerdings noch nicht bestätigen. "Das sind Spekulationen, die jetzt ins Kraut schießen", sagte er dem Trierischen Volksfreund.

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