Unter 112 gibt es Hilfe

Wer über Handy einen Notruf absetzen will, sollte auf jeden Fall immer die 112 wählen. Grund: Oft ist man etwa im luxemburgischen Netz eingewählt, die deutsche Notrufnummer 110 gilt dort nicht.

Trier. Unfall auf der Autobahn 64, direkt hinter der luxemburgisch-deutschen Grenze. Es gibt Verletzte. Autofahrer, die den Unfall gesehen haben, versuchen über Handy einen Notruf abzusetzen. Doch bei der Wahl von 110 erhalten sie keine Verbindung. Erst als einer die 112 wählt, bekommt er eine Verbindung zur Rettungsleitstelle - allerdings in Luxemburg. Weil kurz hinter der Grenze die Handys oft noch im luxemburgischen Netz eingewählt sind, gehen die Notrufe automatisch an die Leitstelle nach Luxemburg. Da es aber in Luxemburg die Notfallnummer 110 nicht gibt, läuft der Notruf ins Leere. Auch mit der internationalen deutschen Vorwahlnummer 0049 erhält man unter 110 keine Verbindung, wenn man im luxemburgischen Netz eingewählt ist. "Am besten bei Notfällen mit dem Handy immer die 112 wählen, die ist international gültig, da wird man immer zu einer Leitstelle weitergeleitet", sagt Hermann-Josef Gundlach vom Mainzer Innenministerium.

Im Falle eines Unfalls direkt hinter der luxemburgisch-deutschen Grenze alarmiert die luxemburgische Leitstelle sofort die Rettungsleitstelle in Trier, von wo aus dann der Einsatz koordiniert wird. Obwohl sich der Unfall nur wenige Kilometer hinter der Grenze ereignet hat, werden dann deutsche Einsatzkräfte angefordert, auch wenn Luxemburger Retter schneller an der Unfallstelle wären. Ausnahme ist der Einsatz von luxemburgischen Rettungshubschraubern, die einen Notarzt an Bord haben. Die in Luxemburg fliegenden Notärzte seien sehr gut ausgebildet und auf dem Stand der deutschen Notfallrettung, begründet Gundlach die Ausnahme.

Allerdings hat es für diese, wie es von allen Seiten heißt, gute Kooperation zunächst mal eines staatlichen Abkommens mit Luxemburg bedurft.

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