Untreue-Prozess gegen Trierer Wind-Unternehmer Temme

Koblenz/Trier · Wegen Untreue-Verdachts muss sich heute der Trierer Windkraft-Unternehmer Jörg Temme vor dem Koblenzer Landgericht verantworten. "Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen", sagt der 39-jährige Angeklagte.

(sey) Jörg Temme ist eine schillernde Persönlichkeit. Der Trierer Unternehmer ist an zahlreichen Windparks und -kraftanlagen in der Region beteiligt. Zuletzt sorgte der 39Jährige allerdings für Schlagzeilen, weil er in der Eifel bei Sefferweich einen unterirdischen Atombehälter bauen wollte. Temme wollte unter anderem erforschen, ob der Behälter als Schutzhülle für ein kleines Atomkraftwerk geeignet sei. Das Koblenzer Oberverwaltungsgericht machte dem Unternehmer allerdings im Herbst einen Strich durch die Rechnung. Dem Vorhaben liege kein plausibles Konzept zugrunde, urteilten die Koblenzer Richter.

Heute morgen hat Temme in Koblenz erneut einen Gerichtstermin, allerdings vor dem Landgericht. Der Vorwurf: Untreue. Jörg Temme soll vor neun Jahren beim Bau von Windkraftanlagen in der Eifel Gelder von Anlegern zweckentfremdet haben. Temme selbst sagte gestern dem TV, es handele sich um einen Windpark bei Sefferweich, für den Anfang 2007 das Insolvenzverfahren eröffnet worden war. "Das sind die Nachwehen des Insolvenzverfahrens", sagt Temme, der sich nach eigenen Angaben keiner Schuld bewusst ist. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft beschäftige ihn auch nicht weiter. Der Koblenzer Prozess dauere "hoffentlich nicht länger als zwei Stunden, denn ich muss danach noch geschäftlich nach München".

Ob heute ein Urteil fällt, war gestern noch unklar.

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