Urlaub an jedem Tag

TRIER. Seit 15 Jahren nimmt das Europäische Tourismus Institut (Eti) das Reiseverhalten der Deutschen, aber auch das von Belgiern und Luxemburgern unter die Lupe. Fast 300 Beratungs- und Forschungsprojekte hat es in eineinhalb Jahrzehnten entwickelt. Ein Grund für die Gesellschafter und mehr als 20 Mitarbeiter des Instituts, das Jubiläum zu feiern.

Der Urlaub ist für die meisten Menschen die schönste Zeit des Jahres. Doch wie ein jeder ihn gestaltet, ob auf Balkonien, am Ballermann oder in den Bergen, ist unterschiedlich. Das Reiseverhalten unter die Lupe zu nehmen, ist eine der Aufgaben des Europäischen Tourismus Instituts (Eti) an der Universität in Trier. Auch für Marketing-Konzepte für Bundesländer, Städte und Kommunen zeichnet das Eti verantwortlich. Lag der Fokus mit dem Tag der Gründung am 22. Februar 1991 noch auf der Großregion zwischen Maas, Mosel und Saar, so haben die Wissenschaftler bis zur Feier des 15-jährigen Eti-Bestehens dieser Tage an der Europäischen Rechtsakademie (Era) knapp 300 Beratungs- und Forschungskonzepte für Kunden bis nach Ungarn, Rumänien und gar China entwickelt. Gerade für die Gesellschafter des Instituts, das Land Rheinland-Pfalz, das Saarland, Luxemburg und die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, hat das Eti in den vergangenen 15 Jahren Wegmarken für die touristische Weiterentwicklung gesetzt. So war der erste größere Auftrag die Erstellung eines Tourismus-Konzeptes für das Großherzogtum, 1994 folgte das "Europäische Tal der Mosel" mit dem Moselradweg und der "Straße der Römer", und 1997 hat das Eti erstmals ein touristisches Drehbuch für Rheinland-Pfalz entwickelt. "Das Institut ist ein wichtiger Partner des Landes", betonte der rheinland-pfälzische Wirtschaftsstaatssekretär Siegfried Englert zur Feierstunde. "Weg vom ,Bürgermeister-Tourismus', hin zu professionellen Strukturen" - dazu habe das Eti einen erheblichen Beitrag geleistet. Nun wolle man Rheinland-Pfalz zum Land des Rad- und Wandertourismus machen. Den Erfolg des Umdenkens im Tourismus in der Großregion belegen auch die Zahlen: So gibt es ein Gästeplus zwischen 1991 und 2005 in Luxemburg um 15 Prozent, in Rheinland-Pfalz um 14 Prozent und im Saarland gar um 44 Prozent, stellte Gründungsgeschäftsführer Professor Christoph Becker dar. Aber auch künftig gibt es für die Tourismus-Forscher einiges zu tun. Neben einer jährlichen Studie in Luxemburg befragt das Eti, das sich inzwischen zum Großteil durch seine Projekte finanziert, von diesem Jahr an auch vierteljährlich 10 000 Deutsche zu Reise-Trends. Daneben unterzieht das Institut die deutschen Kurorte einem Qualitätstest, zertifiziert Reisebüros und baut eine Kooperation in der Schweiz auf. Eti-Geschäftsführer Professor Heinz-Dieter Quack: "Der Tourismusmarkt wächst, hat neue Ziele und Akteure, wird professioneller und technologischer."

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