Verkorkster Start für Innenstadt-Bauprojekt

Es sollte das erste ganz große Trierer Innenstadt-Bauprojekt im 21. Jahrhundert werden: Der Hamburger Handels-Gigant ECE wollte 250 Millionen Euro investieren, um ein neues Einkaufszentrum in der Trierer City zu etablieren. Erste Standort-Priorität: Der Bereich der jetzigen Europahalle samt städtebaulichem "Umfeld" bis hin zum Theater.

Alternative Option: Der Sektor zwischen Simeonstraße und Treviris-Passage inklusive der Gebäude Karstadt und Kaufhof.
Oberbürgermeister Klaus Jensen, der mit Theater und Europahalle gleich zwei ungeklärte Riesen-Sanierungsfälle an der Backe hat, wollte sich für die Planungsphase eng an ECE binden. Sein Plan, unterstützt vom Stadtvorstand: Mit ECE umfassende gemeinsame Konzepte entwickeln - und am Ende über die Umsetzung entscheiden. Natürlich in der Hoffnung, in einem Aufwasch auch städtische Probleme zu lösen.
Doch der Stadtspitze flog ihre Idee mit Riesenknall um die Ohren. Eine nie da gewesene Allianz von städtischem Einzelhandel, grünen Stadtentwicklern, Ratsfraktionen, linken Kommerz-Kritikern und skeptischen Bürgern fegte die Pläne vom Tisch.
Für Jensens Versprechen, die Kooperation mit ECE lege die Stadt auf keine Entscheidung fest, gab es null Vertrauen. Die herbste Niederlage seiner Amtszeit - und vielleicht auch ein Grund für den OB, im kommenden Jahr nicht mehr zur Wiederwahl anzutreten. (DiL)/TV-Foto: Archiv/Roland Morgen

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort