Entlastungspaket Verpufft der Spritrabatt? Preise an den Zapfsäulen steigen wieder an - auch in der Region Trier

Trier · Der Tankstellenverband spricht von „abenteuerlichen Mondpreisen“. Warum Tanken in der Region Trier möglicherweise weiterhin teurer bleibt als in Luxemburg.

 Symbolbild

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Foto: dpa/Felix König

Tanken ist in Rheinland-Pfalz innerhalb eines Monats um über vier Prozent teurer geworden. Die Preise an den Zapfsäulen sind im Mai gegenüber April noch mal gestiegen.

Im Vergleich zum Mai vergangenen Jahres fällt der Preisanstieg noch deutlicher aus. Laut Statistischem Landesamt ist Sprit innerhalb eines Jahres um fast 42 Prozent teurer geworden. Kraftstoff und vor allem Heizöl und Gas sind auch weiterhin die Hauptpreistreiber.

Energie verteuerte sich innerhalb eines Jahres um über 30 Prozent und treibt die Inflation im Land auf einen neuen Höchstwert. Im Mai sind die Preise in Rheinland-Pfalz gegenüber dem Vorjahr um 7,4 Prozent gestiegen. Ohne die Energiepreise läge die Teuerungsrate laut Statistischem Landesamt bei 4,8 Prozent.

Daher ist es spannend, ob und wie sich der ab Mittwoch für drei Monate geltende Spritrabatt auf die Preisentwicklung im Juni auswirken wird. Die Energiesteuer für Benzin wird im Rahmen des Entlastungspaketes der Bundesregierung von 65,45 auf 35,45 Cent und bei Diesel um 14 Cent auf rund 33 Cent reduziert.

Der Liter Diesel kostete am Montag in der Region zwischen 1,93 und 2,22 Euro. Vor einem Jahr musste für Diesel in Trier im Schnitt 1,45 Euro bezahlt werden.

Seit einigen Tagen klettern die Spritpreise aber wieder. Laut dem Vergleichsportal Clever Tanken kostete der Liter Super E10 am Montag in Trier im Schnitt drei Cent mehr als vor einer Woche. Bis zu 2,50 Euro wurde in der Region zu Beginn der Woche verlangt.

Herbert Rabl, Sprecher des Tankstellen-Interessenverbands, geht davon aus, dass bis Mittwoch die Preise weiter steigen werden. Der Verband vertritt die Interessen von Tankstellenpächtern und Tankstelleneigentümern in Deutschland. Rabl spricht von „abenteuerlichen Mondpreisen“, die an den Zapfsäulen verlangt würden, die Spritpreise würden vor dem Inkrafttreten des Rabatts künstlich nach oben getrieben. Die Mineralölkonzerne machten sich „die Taschen voll und der Rabatt wird verpuffen“, sagt Rabl auf Anfrage unserer Redaktion.

Trotzdem werde es am Mittwoch vermutlich zu einem großen Ansturm auf die Tankstellen und wohl auch zu längeren Wartezeiten kommen.

„Wenn Menschen Klopapier hamstern, dann werden sie nun wohl auch für billigeren Sprit anstehen“, vermutet Rabl. Allerdings müsse niemand Angst haben, dass der Kraftstoff ausgehe. Es sei genügend Sprit da.

Ob sich durch den Rabatt die Fahrt zum Tanken nach Luxemburg noch weiter lohnt, hängt vor allem davon ab, wie sich die Preise entwickeln werden. Sollte der Sprit bis Mittwoch diesseits der Grenze noch teurer werden, würde sich der Preisnachlass kaum auswirken und Tanken wäre hierzulande immer noch teurer als in Luxemburg. Dort kostete am Montag Super 1,89 und Diesel 1,79 Euro. Bliebe es bei den aktuellen Spritpreisen in Trier, würde am Mittwoch der Liter Diesel weiter über zwei Euro kosten und wäre damit deutlich teurer als in Luxemburg. Super würde im Schnitt 1,85 Euro in Trier kosten, damit geringfügig weniger als momentan in Luxemburg.

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