Rheinland-Pfalz Künftiger FDP-Generalsekretär Volker Wissing: „Ich bleibe Wirtschaftsminister bis 2021“

Mainz · Der liberale Politiker kontert Kritik, sein Amt angesichts des Berlin-Wechsels nicht aufzugeben. Im Gespräch mit unserer Zeitung sagt der Pfälzer auch, auf wen er nach der Landtagswahl als Nachfolgerin im Ministerium hofft.

Volker Wissing (FDP): "Ich bleibe bis 2021 Minister in Rheinland-Pfalz"
Foto: dpa/Kristina Schäfer

(flor) Volker Wissing will bis zum Ende der Legislaturperiode 2021 weiter als rheinland-pfälzischer Wirtschaftsminister im Amt bleiben, obwohl er künftig auch als FDP-Generalsekretär im Bund arbeitet. Das bekräftigte der liberale Landeschef im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich: „Warum sollte ich den Stuhl räumen? Ich habe den Menschen in Rheinland-Pfalz versprochen, das Amt in der vollen Legislaturperiode auszufüllen. Wir sind mitten in der Wirtschaftskrise. Und mit mir sind viele Projekte gestartet, die ich noch abschließen will“, sagte der Pfälzer.

Wissing sagte, er werde auch weiterhin ein 100-Prozent-Wirtschaftsminister sein. „Angela Merkel war auch Bundeskanzlerin und CDU-Chefin zugleich und hat ihre Pflichten sicher nicht vernachlässigt. Wer das annimmt, hat eine merkwürdige Vorstellung von Staatsämtern.“ Die oppositionelle CDU im Land hatte moniert, Wissing werde als FDP-General zum Wirtschaftsminister, der nie in Rheinland-Pfalz sei.

Christian Ritzmann, FDP-Chef im Donnersbergkreis, hatte im SWR gar den sofortigen Rücktritt von Wissing als Wirtschaftsminister gefordert, um den Liberalen im Wahlkampf nicht zu schaden. Die Kritik, die designierte FDP-Spitzenkandidatin Daniela Schmitt nicht direkt zur Wirtschaftsministerin zu machen und ihr zu mehr Bekanntheit vor der Wahl zu verhelfen, wies Wissing zurück. „Das hätte Frau Schmitt gar nicht nötig. Ich glaube, dass sie auch so eine starke Spitzenkandidatin sein wird, die die Herzen der Menschen erreicht.“ Die FDP wolle ihren Weg an der Spitze des Wirtschaftsministeriums auch nach der Wahl fortsetzen – dann mit Daniela Schmitt, so Wissing, der sagte, die FDP in Rheinland-Pfalz „nie als One-Man-Show“ verstanden zu haben und Männer wie Frauen gestärkt zu haben.

Im Wahlkampf werde jeder einen Beitrag für ein starkes Ergebnis leisten. Die rheinland-pfälzische FDP-Fraktionschefin Cornelia Willius-Senzer nannte ein Ziel von acht Prozent für die Liberalen. Ob die Liberalen in dem Falle lieber in einem Ampelbündnis mit SPD und FDP bleiben wollen oder mit der CDU koalieren, lässt Wissing offen. „Wir reden mit allen demokratischen Parteien in der Mitte, machen jetzt aber keine Farbenspiele.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort