Von der Saar in den Pott

TRIER. "Wir werden ihn vermissen." Die evangelische Superintendentin aus Saarbrücken sprach aus, was viele fühlten. Zum Abschied von Weihbischof Felix Genn kamen am Sonntag Gläubige aus dem ganzen Bistum im Trierer Dom zusammen. Vom kommenden Sonntag an ist Genn Bischof von Essen.

 Abschiedsvesper im Dom: Weihbischof Felix Genn sagt Trier ade.Foto: Sebastian Hille

Abschiedsvesper im Dom: Weihbischof Felix Genn sagt Trier ade.Foto: Sebastian Hille

Auf viel Neues wird sich Felix Genn einstellen müssen: Neues Amt, neues Bistum, neue Mentalität. Nur das Essen bleibt in Essen zunächst das Gleiche - zumindest in den ersten Tagen. Einen Koffer voll Lyoner und einen saarländischen Sprachführer gaben Gläubige aus dem Saarland Felix Genn mit auf den Weg in den Pott, wo der gebürtige Brohltaler am kommenden Sonntag die Leitung des Bistums Essen übernimmt. "Ein sinnvolles Geschenk", urteilte Genn lachend, dessen klerikale Laufbahn über Bad Kreuznach als Subregens und Spiritual ins Trierer Priesterseminar und schließlich in die Hohe Domkirche führte. Seit 1996 war "der Junge vom Lande" für das Ländchen an der Saar, für die Gläubigen im Saarland, verantwortlich. "Schon erstaunlich und bemerkenswert wie Du, Bischof Felix, das Saarland - nicht in den Griff - sondern ins Herz genommen hast", lobte Bischof Reinhard Marx die Arbeit des 52-Jährigen. Auch in Essen werde er schnell wieder eine Heimat finden, sagte Marx. Nachhaltig habe sich Genn in Trier als Schöpfer der Heiligrock-Wallfahrt und als geistlicher Begleiter im Priesterseminarverewigt. Rund 800 Gläubige waren zum Abschied des Weihbischofs zur Vesper in den Dom gekommen. Knapp die Hälfte verabschiedete sich anschließend im Innenhof des Priesterseminars persönlich vom scheidenden Weihbischof. "So, wie man einem Kind, das aus dem Haus geht, seinen Segen mitgibt, so kann man auch einem Priester seinen Segen mit auf den Weg geben", erklärt Brigitte Falkenberg ihr Kommen. Dass Felix Genn das Bistum Trier vergisst, steht nicht zu befürchten: "Ich nehme alles mit und bewahre es in meinem Herzen", versprach er. "Es ist kein Abschied, sondern ein Weiterleben."

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