Von Stimmungstief ist keine Rede

Der FDP-Bezirksverband Eifel-Hunsrück wählt beim Parteitag am heutigen Samstag in Wittlich einen neuen Vorstand. Mit personellen Überraschungen ist nicht zu rechnen. Als Gastredner wird Landeschef und Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle erwartet.

Wittlich. "Nein", sagt die FDP-Bezirksvorsitzende Nicole Morsblech, mit personellen Überraschungen sei beim heutigen Parteitag in Wittlich nicht zu rechnen. Das hatte sie vor zwei Jahren, vor dem damaligen Parteitag auch gesagt, allerdings kam es dann beim Delegiertentreffen in Irrel (Eifelkreis Bitburg-Prüm) zur Kampfkandidatur um den Posten des Vizevorsitzenden. Der Wittlicher FDP-Stadtverbandsvorsitzende Karl Heinz Grünfelder trat gegen den Dauner Bundestagsabgeordneten Edmund Geisen an - und verlor. Mit solchen Kampfabstimmungen sei dieses Mal nicht zu rechnen, sagt die 37-jährige Morsblech, die seit sechs Jahren den Bezirksverband führt. Ihre beiden Stellvertreter, Geisen und Thomas Auler, Ortsbürgermeister von Riesweiler (Rhein-Hunsrück-Kreis), würden wieder antreten. Auch sie stelle sich wieder zur Wahl, kündigt die Diplom-Psychologin an.

Sie rechnet nicht damit, dass es Diskussionen über den FDP-Chef und Außenminister Guido Westerwelle geben wird. Er steht derzeit wegen populistischer Äußerungen zu Hartz-IV und der Auswahl seiner Begleiter auf Auslandsreisen heftig in der Kritik. Auch Landeschef und Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle schneidet bei Umfragen schlecht ab. Selbst vom Mittelstand, seinem Lieblingsklientel, bekommt er nur noch mittelmäßige Noten. Brüderle wird heute als Landeschef zu den rund 90 Delegierten sprechen.

Steigende Mitgliederzahlen



Die Stimmung an der Basis sei besser, als dies in den Medien rüberkomme, ist Morsblech, die seit 14 Jahren im Landtag sitzt, überzeugt. Obwohl sich die Liberalen derzeit in einem Umfragetief befinden und offenbar viele Wähler enttäuscht sind, dass sie nach der Bundestagswahl bislang nur wenig von dem umgesetzt haben, was sie versprochen hatten, zeigt sich die Bezirksvorsitzende unverdrossen optimistisch. Sie verweist stolz auf die steigende Mitgliederzahl ihres Verbandes, von 1091 auf 1240 hätte sie sich erhöht. Das zeige, dass die Basis sich durch die Stimmungsmache nicht verdrießen lasse.

Inhaltlich dürfte es bei dem heutigen Parteitag vor allem um Bildungspolitik gehen. Die meisten der insgesamt elf Anträge beschäftigen sich mit dem Thema Realschule plus und Integrierte Gesamtschule. Morsblech, die bildungspolitsche Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion ist, kritisiert, dass durch diese neuen Schulformen massenweise Schulschließungen auf dem Land drohen. Weiteres Thema dürfte die geplante Kommunalreform sein. Die FPD plädiert seit Jahren für die Abschaffung der Verbandsgemeinden.

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