Vor Cattenom-Übung - Ministerin fordert Stilllegung des AKW

Mainz/Trier (dpa/lrs) · Vor der großen Katastrophenschutzübung rund um das französische Atomkraftwerk Cattenom hat die rheinland-pfälzische Energieministerin Eveline Lemke (Grüne) erneut die Stilllegung des Meilers gefordert. „Unser Ziel ist die Abschaltung des AKW Cattenom, um wirkliche Sicherheit für die Region mit ihren über elf Millionen Einwohnern zu erlangen“, sagte Lemke einer Mitteilung zufolge am Montag.

 Das AKW Cattenom simuliert einen Störfall. Foto: Christophe Karaba/Archiv

Das AKW Cattenom simuliert einen Störfall. Foto: Christophe Karaba/Archiv

Bei der Übung unter Leitung des saarländischen Innenministeriums am Mittwoch und Donnerstag (27. und 28.6.) wird ein Störfall in dem grenznahen Kernkraftwerk simuliert. Beteiligt sind rund 250 Einsatzkräfte aus den Anrainerstaaten Rheinland-Pfalz, Saarland, Frankreich, Belgien und Luxemburg. Es werden jedoch keine Retter ausrücken, sondern nur Krisenstäbe in den Lagezentren den Fall durchspielen. Seit einem Stresstest sei bekannt, dass die Anlage erhebliche Mängel habe, sagte Lemke. „Eine Katastrophenschutzübung macht ein AKW nicht sicherer, ist aber unabdingbar.“ Mit der Aktion rücke die Region zusammen. „Die Katastrophe von Fukushima war der Auslöser, nun setzen wir die Erfahrungen aus dem Reaktorunglück um - bis zur Abschaltung der Reaktoren.“ „Wir wollen für den hoffentlich niemals eintretenden Ernstfall gut vorbereitet sein“, sagte die Präsidentin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), Dagmar Barzen, laut einer Mitteilung in Trier. Die Behörde ist auf rheinland-pfälzischer Seite an der Übung beteiligt. Nach Angaben des Saarbrücker Innenministeriums geht es bei der Katastrophenschutzübung vor allem um die Kommunikation zwischen den Stäben, um eine mögliche Abwehr von Gefahren sowie die Information der Bevölkerung im Ernstfall. Im Dezember und im Frühjahr 2013 sollen zwei weitere Übungen folgen. Mitteilung saarländisches Innenministerium

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