Vorwürfe mit Folgen

TRIER. Vorwürfe mit Nachspiel: Auch wenn man sich offiziell über die Kritik katholischer Traditionalisten über die angebliche Beteiligung der Kirche an einer Sex-Aufklärungs-Ausstellung ärgert, zieht man beim Bistum trotzdem Konsequenzen.

Bistumssprecher Hans Casel ist empört. Es sei schon eine "merkwürdige Behauptung" des bislang auch ihm unbekannten Initiativkreises St. Ambrosius mit Sitz in Saarbrücken, das Bistum "kollaboriere" mit "Kinderabtreibern" (der TV berichtete). Casel setzt noch einen drauf. Die Aufforderung, diese angebliche Zusammenarbeit bei der vor sechs Wochen in Trier stattgefundenen Ausstellung "Liebesleben" auf dem Trierer Viehmarkt öffentlich zu verabscheuen, "ist absurd und entbehrt jeder sachlichen Grundlage". "Da keine Zusammenarbeit besteht und nie bestanden hat kann also eine unterstellte Kollaboration weder beendet noch öffentlich verabscheut werden" , ärgert sich Casel. Nicht das Bistum habe sich an Aufklärungskampagnen etwa von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung beteiligt, sondern kirchlich selbstständige Verbände wie etwa Caritas oder der Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF). Bei der von dem Initiativkreis kritisierten Ausstellung im Juni sei die Caritas allerdings nicht dabei gewesen, lediglich der SKF. Allerdings sei auch das keine "Kollaboration mit Kinderabtreibern", wie die katholischen Traditionalisten dem Bistum vorwerfen, wehrt sich Casel: "Hier geht es nicht um Abtreibung, sondern um Sexualaufklärung."Trotzdem zieht man offenbar Konsequenzen aus den Vorwürfen. Der Diözesan-Caritasverband überlege, ob er weiter an der Initiative der Bundeszentrale teilnehme. Grund: Einzelne dort propagierte Inhalte und Formen könne man nicht mehr mittragen. Auch in Trier sind die stark konservativen, katholischen Laien aktiv. Jeden Sonntag veranstalten sie traditionalistische Messen nach dem altrömischen, tridentinischen Ritus in Trier.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort