Warnstreiks in der Region: Kitas geschlossen, Müll bleibt liegen, Busse fahren nicht mehr

Trier · Landesweiter Warnstreik im öffentlichen Dienst: In Trier und Trier-Saarburg legen Müllmänner am Dienstag die Arbeit nieder. Und Eltern, die ihre Kinder in eine kommunale Kita bringen, sollten sich vorher erkundigen, ob diese geöffnet hat. Auch der Nahverkehr wird nach Gewerkschaftsangaben bestreikt.

Die Gewerkschaft GEW hat landesweit das Personal der kommunalen Kindertagesstätten zum Streik aufgerufen. Betroffen sind Kitas in Trier, Morbach, Hermeskeil, Konz, Wincheringen, Wellen und Speicher. In Wittlich könnten alle kommunalen Tagesstätten geschlossen bleiben. Die Gewerkschaft rechnet mit bis zu 200 streikenden Erziehern aus der Region, die mit vier Bussen zur zentralen Kundgebung nach Mainz fahren werden. Dort werden bis zu 10.000 Demonstranten erwartet.

Auch die Gewerkschaft Verdi hat landesweit die Beschäftigten von Kommunen zum Warnstreik aufgerufen. Betroffen ist die Müllabfuhr in Trier und Trier-Saarburg. In einigen Orten werden wohl Mülltonnen nicht geleert, oder der Sperrmüll bleibt liegen. Auch der Busverkehr in Trier soll bestreikt werden. Laut den Stadtwerken Trier ist aber nicht mit Auswirkungen zu rechnen. Die Beschäftigten der Bürgerbüros in Rathäusern sind ebenfalls zum Streik aufgerufen.

Im Nahverkehr wird nach Verdi-Angaben neben dem Schwerpunkt Mainz auch in Trier, Worms, Kaiserslautern und Pirmasens gestreikt. Viele Menschen sind im morgendlichen Berufsverkehr deshalb auf das Auto ausgewichen. Es gab mehrere Staus in der Region.

Verdi und GEW fordern eine Lohn- und Gehaltssteigerung von 100 Euro plus 3,5 Prozent. Würden sich die Gewerkschaften durchsetzen, käme auf die Kommunen in der Region eine Mehrbelastung in Millionenhöhe zu. Bei der Stadt Trier rechnet man in diesem Fall mit 1,3 Millionen Euro mehr, bei der Stadt Wittlich mit 450.000 Euro, bei der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm mit 809.400 Euro, in Trier-Saarburg mit mindestens 430.000 Euro, in Bernkastel-Wittlich mit knapp 800.000 Euro und im Vulkaneifelkreis mit 450.000 Euro.

Die Kommunen haben für dieses Jahr Tarifsteigerungen von einem (Trier) bis 3,2 Prozent (Eifelkreis) eingeplant. Sie verweisen auf die angespannte Haushaltslage. GEW-Landeschef Klaus-Peter Hammer entgegnet: "Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind nicht länger bereit, sich mit dem Hinweis auf vermeintlich leere Kassen abspeisen zu lassen."

Kommunen warnen vor Maßlosigkeit

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