Weicher Sessel, harter Stuhl

Während die Landeshauptstadt bereits eine Woche vor dem Fest in politischer Hinsicht schlummert - Spötter nennen das auch "tote Hose" - wird der Ministerpräsident zumindest einen Tag in bleibender Erinnerung behalten.

Kurt Beck sitzt nämlich beim Arp-Untersuchungsausschuss zum ersten Mal in seinem Leben auf einem Zeugenstuhl.

Dabei hat der vergangene Dienstag so schön für den Pfälzer begonnen, darf er doch morgens einen Geldsegen für das Land verkünden. 250 Millionen Euro macht der ach so spendable Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee für die B 50 neu und den Hochmosel-Übergang locker und grinst bei der Verkündung bis hinter beide Ohren, als sei das sein Geld und nicht das der Steuerzahler. Beck und Verkehrsminister Hendrik Hering strahlen mit ihm um die Wette. Nur wenig später hat Beck aber nicht mehr so viel zu lachen. Er umschifft zwar die Klippe des Arp-Ausschusses souverän und wehrt die Attacken der Opposition ab, aber er sitzt fast zwei Stunden auf einem harten Stuhl anstatt in seinem weichen Präsidentensessel und muss sich heftig konzentrieren, um nicht über die Fallstricke zu stolpern, die man ausgelegt hat.

Die CDU gewinnt beim Auftritt des Regierungschefs eine tiefgreifende Erkenntnis und vermittelt sie anschließend via Pressemitteilung dem geneigten Volk: Kurt Beck ist als Ministerpräsident der politisch Verantwortliche in diesem Land und war das auch bei allem, was mit dem umstrittenen Arp-Museum zu tun hat. Wer hätte das gedacht…

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