Weinandy geht in Kreuznach baden

PRÜM/BAD KREUZNACH. (mr) Kein Mandat für Mathilde Weinandy: Die Landtagsabgeordnete aus Prüm hat am Freitagabend im CDU-internen Duell gegen ihre Konkurrentin Bettina Dickes den Kürzeren gezogen, so dass sie sich im nächsten Jahr aus dem Landtag verabschieden wird.

Die Überraschung ist perfekt. Bettina Dickes aus Waldböckelheim wurde am Freitagabend in Merxheim von den Delegierten des CDU-Wahlparteitags als Landtagskandidatin für den Kreis Bad Kreuznach-Sobernheim aufgestellt. Mit 66 zu 43 Stimmen gewann die 34-Jährige ihr Heimspiel gegen die amtierende Abgeordnete Mathilde Weinandy (54) aus Prüm, die diesen Wahlkreis seit 2001 vertritt, weil die Kreuznacher Union damals keinen anderen Bewerber gefunden hatte. Nach einer intensiven Debatte, die nach Mitteilung von Beobachtern weitgehend fair geführt wurde, musste sich die Prümer Stadtbürgermeisterin geschlagen geben. Bettina Dickes, Mutter von vier Kindern, warb bei der Versammlung besonders mit ihrer Nähe zum Wahlkreis. Schon im Vorfeld der Auseinandersetzung hatten etliche CDU-Leute eine neuerliche Kanditatur Weinandys als eine unglückliche Lösung bezeichnet, weil deren Terminkalender seit ihrer Wahl zur Bürgermeisterin Mitte 2004 noch praller gefüllt sei. Mathilde Weinandy selbst erhob nach ihrer Niederlage schwere Vorwürfe gegen Vertreter der eigenen Landespartei. "Ich habe von Mainz aus erlebt, wie man niedergemacht wird", rief sie den Mitgliedern zu. Gleichzeitig bedankte sie sich bei jenen, die in den vergangenen Monaten zu ihr gestanden und ihr durch eine schwere Zeit geholfen hätten. Am Rande der Veranstaltung bezeichnete Weinandy den Trierer Bezirksvorsitzenden Michael Billen und den CDU-Abgeordneten Peter Anheuser als Drahtzieher einer gegen sie gerichteten Kampagne. Kreuznachs CDU-Kreisvorsitzender Rolf Kehl bescheinigte Mathilde Weinandy menschliche Größe und versprach, sie würdig zu verabschieden.

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