Wein Weinlese: Menge gut, Qualitäten hervorragend
Trier/Bad Ems · In Rheinland-Pfalz wird voraussichtlich die größte Weinernte seit zehn Jahren eingefahren.
Die Menge an Weinmost aus den rheinland-pfälzischen Wingerten ist Ende August auf mehr als 6,4 Millionen Hektoliter geschätzt worden. Das teilte das Statistische Landesamt in Bad Ems mit. Mehr war es demnach zuletzt 2008 mit 6,6 Millionen Hektolitern gewesen.
Eine deutlich überdurchschnittliche Erntemenge wird in diesem Jahr in allen Anbaugebieten erwartet. In Rheinhessen – dem größten – wird mit 2,8 Millionen Hektolitern gerechnet und damit mit 14 Prozent mehr als im langjährigen Mittel. In der Pfalz gehen Schätzungen von 2,4 Millionen (plus neun Prozent) aus und an der Mosel von 0,8 Millionen, fast acht Prozent mehr als im langjährigen Durchschnitt.
Neben einer guten Erntemenge erwarten die Winzer ebenso hervorragende Qualitäten. An der Mosel sind die frühen Rebsorten wie Müller-Thurgau und Dornfelder, die Burgundersorten und der Elbling größtenteils geerntet. Die sehr hohen Mostgewichte lassen hochwertige Weine erwarten.
Unterdessen haben die Winzer mit der Lese des spätreifenden Riesling begonnen – so früh wie noch nie.
In dieser Woche wurden bereits Durchschnittsmostgewichte von 85 bis 90 Grad Oechsle gemessen. In den bekannten Spitzenlagen der Mosel dürfte vielerorts die 100-Grad-Marke geknackt werden. Spät- und Auslesen sind in diesem Jahr nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Der Zustand der Trauben ist nach wie vor gut, nur in Lagen mit tiefgründigen Böden und dort, wo die Trauben nicht so schnell abtrocknen, ist etwas Fäulnis zu beobachten.
Zugute kommt den Winzern, dass zurzeit die Nächte sehr kühl sind. Das mögen die Fäulnispilze nicht. Außerdem: Sind die Nächte kühl, bedeutet das eine Zunahme an Aromastoffen.