Weniger Geld für Bahn

TRIER. (wie) Weil die Bahn ihr Personal an den Bahnhöfen drastisch abbauen will, soll sie weniger Geld vom Zweckverband Schienenpersonennahverkehr erhalten.

Weniger Personal, weniger Geld. Auf diese Formel lässt sich der Beschluss des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr (SPNV) Nord bringen. Die Bahn will ihr Servicepersonal an den Bahnhöfen drastisch reduzieren, teilweise soll es ganz abgebaut werden. Daher will der SPNV weniger an das Unternehmen zahlen. "Marktgerechte Ausrichtung"

Mit dieser "Weiterentwicklung", wie es auf Bahn-Deutsch heißt, soll eine "effiziente, marktgerechte und wirtschaftlich tragfähige Ausrichtung der Bahnhöfe" geschaffen werden. Serviceangebot und Personal sollen sich künftig an den Kundenbedürfnissen und dem Reiseaufkommen der jeweiligen Haltepunkte orientieren. Das hat zur Folge, dass vor allem an Bahnhöfen mittlerer Größe Personal wegfallen wird. So gibt es in Trier keine Kundeninformation mehr, der Service-Point wurde geschlossen (der TV berichtete). Die Bahn hatte den Serviceumfang für Trier als "zu hoch" eingestuft. Auch am Koblenzer Hauptbahnhof wird das Servicepersonal reduziert. Das Gleiche gilt auch für die Bahnhöfe in Andernach, Boppard, Bullay, Cochem, Montabaur, Remagen und Wittlich. Die Bahn begründet den vollständigen oder teilweisen Abzug ihres Personals mit einem Minus rund 100 Millionen Euro in diesem Bereich. Bezahlt werden die Leistungen der Bahn teilweise von den Trägern des Nahverkehrs. In der Region Trier ist dies der SPNV. Mit dem so genannten Stationspreis wird die Leistung der Bahn mitfinanziert. Für Haltepunkte, an denen auch Fernverkehrszüge halten, zahlt der Zweckverband 18,81 Euro und für reine Nahverkehrsstationen 9,56 Euro je Halt. Rund 3,5 Millionen Euro betragen die Stationsgelder des Zweckverbands jährlich. Damit verbunden sei ein "grundsätzlicher Anspruch" auf ein entsprechendes Serviceangebot, hieß es bei der Sitzung des SPNV in Bitburg. Die Bahn hat dem Zweckverband wohl angeboten, gegen höhere Stationspreise wieder mehr Personal an den betroffenen Bahnhöfen einzusetzen. Eine Forderung, die beim SPNV und beim Mainzer Wirtschaftsministerium nur Kopfschütteln hervorruft. Angesichts der geplanten Kürzungen der Bundesmittel für den Regionalverkehr sei kein finanzieller Spielraum dafür da, so der Zweckverband.

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