Weniger Studierende, mehr Konkurrenz – Uni Trier im Aufbruch

Trier · 28.000 junge Menschen studieren an den drei Hochschulen der Region Trier/Luxemburg. Veränderte Rahmenbedingungen bringen vor allem die Universität Trier in Zugzwang. Sie soll praxisorientierter und internationaler werden, fordert Präsident Michael Jäckel.

 Die Universität Trier im Höhenstadtteil Tarforst.

Die Universität Trier im Höhenstadtteil Tarforst.

Foto: Friedemann Vetter

Die Universität Trier spart und stellt sich neu auf. So lautete vor drei Jahren die Quintessenz für den Start in eine umfassende Strukturreform der Einrichtung. Weniger Geld aus dem Landeshaushalt war damals der Anlass. Nun belebt Universitätspräsident Michael Jäckel die Diskussion um die Zukunft der wichtigsten Bildungseinrichtung der Region neu. In einem auf dem Campus intensiv diskutierten Positionspapier beschreibt er die Schwächen und Chancen der Hochschule, die zunehmend gegen Konkurrenz kämpft. Vor allem große Metropolen sind für Studierende attraktiver.

"Wir müssen auf den Rückgang bei den Lehramtsstudiengängen reagieren, uns profilieren und gezielt in die Arbeits- und Lernorte investieren", ist Jäckel überzeugt, der besonders im internationalen Ansatz eine Chance sieht. Grundsätzlich müsse aber die Qualität der Lehre verbessert werden.

Er hält eine Überprüfung der Struktur vieler Fächer für notwendig. Es geht aber auch um Geld. Von dem Sanierungsbedarf einiger in die Jahre gekommener Gebäude künden seit Monaten Baustellen auf dem Campus. Besonders liegt dem Präsidenten die Aufrüstung mit besserer Technik und schnelleren Internetverbindungen am Herzen, um mit veränderten Ansprüchen bei Forschung und Lehre Schritt halten zu können. "Auf mittlere Sicht müssen einige Millionen Euro investiert werden."

Mit ein wenig Neid blicken die Professoren in Trier nach Luxemburg. Die 2015 auf den neuen Campus in Esch/Bélval umgezogene Universität des Großherzogtums kann aus dem Vollen schöpfen. 6200 Studierende aus 115 Ländern lernen dort in einem vergleichsweise perfekten Umfeld. 3500 junge Menschen kamen zum Tag der offenen Tür. An der Universität Trier studieren derzeit 13.800 Menschen aus 100 Nationen. Mit weitem Abstand beliebtestes Fach ist die Rechtswissenschaft. An der Hochschule Trier (früher Fachhochschule) sind 7900 Studierende eingeschrieben. Mehr zum Thema

 In dem Hochhaus auf Campus II kommt es immer wieder zu massiven Geruchsbelästigungen.

In dem Hochhaus auf Campus II kommt es immer wieder zu massiven Geruchsbelästigungen.

Foto: Rainer Neubert

Hintergrund: "Wir müssen uns mehr um die Studierenden kümmern"

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