Weniger Züge, um Löcher zu stopfen

MAINZ/TRIER. (win/wie) Sparpläne von Verkehrsminister Hans-Artur Bauckhage (FDP) für den Schienennahverkehr sorgen für Aufregung. Der Minister will rund 25 Millionen Euro der jährlich 350 Millionen Euro, die der Bund für die Bahn-Regionalisierung zahlt, umleiten, um damit Haushaltslöcher im eigenen Etat zu stopfen.

Mit den Bundesgeldern zahlen die beiden Zweckverbände im Norden und Süden des Landes den regionalen Bahnverkehr. Sollten laufende Verhandlungen mit der Deutschen Bahn zu keinem finanziellen Entgegengekommen der DB-Manager führen, ist im schlechtesten Fall mit Einschränkungen im Rheinland-Pfalz-Takt vor allem im Süden des Landes zu rechnen, wie der Sprecher des Verkehrsministeriums, Jörg Wagner sagt. Dort fließen zum einem mehr als die Hälfte der Bundesgelder hin, zum anderen gibt es in der Pfalz und in Rheinhessen viele gesonderte und jüngst erst mühsam reaktivierte Strecken. Denkbar wäre, dass wenig genutzte Verbindungen früh morgens und spät abends oder am Wochenende eingespart werden. Auch eine Verlängerung der Taktzeit einzelner Linien von einer halben oder einer Stunde wird nicht ausgeschlossen. Dass komplette Verbindungen aufgegeben werden könnten, bezeichnete Bauckhage als Horrorvision. Bestritten wird vom Ministerium, eine rechtlich fragwürdige Umleitung von Geldern zu planen. Auf den Schienenpersonennahverkehr in der Region haben die Pläne keine Auswirkungen, wie der Vorsitzende des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Nord, Trier-Saarburgs Landrat Richard Groß, versichert. Über 90 Prozent der benötigten Mittel seien Pflichtzuweisungen des Landes.

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