Werbe-Flop in Berlin

Verlustreiche Weinwerbung: Als teurer Flop hat sich das Engagement der landeseigenen Investitions- und Strukturbank ISB am Berliner Restaurant "Lindenlife" erwiesen. Über die Gastronomie sollte rheinland-pfälzischer Wein in der Hauptstadt neue Freunde finden.

Mainz. (win) Wirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) verordnete nun das Aus für das seit sieben Jahren laufende Projekt seines Vorgängers Hans Artur Bauckhage (FDP), über das Werbung für Wein aus Rheinland-Pfalz gemacht werden sollte. Einschließlich Fördergeldern und Darlehen dürfte die ISB das Engagement und ihre 20-prozentige Beteiligung einen unteren einstelligen Millionenbetrag kosten, hieß es dazu in Mainz.Der Jahresverlust des Restaurants an der Berliner Renommiermeile "Unter den Linden" betrug im vergangenen Jahr 410 000 Euro. Hering habe die ISB beauftragt, umgehend ihre Beteiligung zu beenden, bestätigte ein Ministeriumssprecher. Kosten und Ertrag stehen aus Sicht des Ministers in keinem Verhältnis, das Geschäftskonzept für die Vermarktung überzeugt ihn nicht. Zwar will Hering weiter in Berlin Weinwerbung betreiben, aber nur noch mit "zielführenden Aktionen". Den Einsatz der ISB bei der Erlebnisgastronomie "Lindenlife" hatte bereits der Landesrechnungshof 2004 kritisiert. Die Prüfer wiesen auf hohe Betriebsverluste und Risiken durch vom Land verbürgte Darlehen hin. Auch bezweifelten sie ein wichtiges Interesse des Landes an der Beteiligung. Bauckhage hatte damals von "Anlaufschwierigkeiten" gesprochen. Die CDU will das gescheiterte Engagement im Landwirtschaftsausschuss zum Thema machen und verlangt Auskunft über die Höhe der geflossenen Landesgelder.

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