Wertechaos bei Jugendlichen macht Schulunterricht immer schwieriger

Trier/Mainz · Wie ticken Jugendliche? Die Ergebnisse einer neuen Studie stellen die Schulen in Rheinland-Pfalz vor Herausforderungen. Denn nie waren die Werte und Ziele der Schüler so unterschiedlich und unvereinbar wie heute.

Die sich stetig verändernden Wertvorstellungen und Lebensphilosophien von Jugendlichen stellen nicht nur deren Eltern vor Probleme. Auch Lehrer werden mit Schülern konfrontiert, die teilweise überhaupt nichts mit ihren Mitschülern und dem etablierten Schulsystem anfangen können. Das belegt eine aktuelle Studie, die das Sinus-Institut aus Heidelberg im Auftrag unter anderem der Bundeszentrale für politische Bildung erstellt hat. Ausführlich wurden dabei 14- bis 17-Jährige befragt.

"Der Blick auf die Vielfalt jugendlicher Lebenswelten vermittelt ein eindrucksvolles Bild, wie unterschiedlich junge Menschen mit den zahlreichen Veränderungen und Anforderungen umgehen, die sie erleben", sagt Peter Martin Thomas, Leiter der Sinus-Akademie. Viele Wünsche, Probleme und Ziele seien heute ähnlich wie vor 20 Jahren. "Allerdings sind die Abstände zwischen den einzelnen Lebenswelten viel größer geworden."

Die unterschiedlichen Typen von Jugendlichen

Bildungsministerin im Interview: „Unsere Schulen sind besser als die in den meisten anderen Bundesländern“

So ticken die Jugendlichen von heute: Sinus-Studie analysiert die vielfältigen Lebenswelten der 14- bis 17-Jährigen

Für die meisten Jugendlichen ist die Schule weiterhin ein zentraler Lernort und Sozialraum. Deshalb will das Land die Erkenntnisse der Studie aufgreifen und Lehrer noch stärker dafür sensibilisieren, wie ihre Schüler denken und fühlen. Besonders vorbildliche Schulen sollen ab dem kommenden Schuljahr ihre Türen für Lehrkräfte anderer Schulen öffnen.
Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Vera Reiß (SPD) sieht Nachholbedarf beim Thema Berufsorientierung. "Da haben wir noch Luft nach oben", sagte sie bei der Präsentation der Sinus-Studie vor 170 Lehrern in Trier. Sie mahnte allerdings auch, dass die Schule nicht alleine in der Verantwortung stehen könne: "Eine enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus halte ich für einen entscheidenden Punkt, wenn es um den Erfolg schulischer Bildung geht."
Wie ticken die Jugendlichen? Das erfahren Sie heute im Trierischen Volksfreund.

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