Fragen & Antworten Zum Verhältnis zwischen Hundebesitzern und Bauern Wie gefährlich ist Hundekot auf den Wiesen?

Trier/Koblenz · Zum Thema Ausscheidungen von Hunden auf  Weiden und Äckern hat der Volksfreund beim Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau in Koblenz nachgefragt. Dessen Sprecher Pascal Kersten gibt Auskunft.

Wie gefährlich ist Hundekot auf den Wiesen?
Foto: dpa/Martin Gerten

Warum ist Hundekot auf Feldern so gefährlich?

Die Anzahl von Hunden und Katzen hat sich seit 2007 in Deutschland nahezu verdoppelt. Besonders in Gegenden mit dichterer Besiedlung oder etwa auch in der Nähe von Naherholungszentren wie etwa Campingplätzen gibt es eine rasant steigende Anzahl von Hunden. Damit einher geht auch die Gefahr, dass Hunde in eingezäunte Flächen eindringen und etwa Kühe oder Schafe aufschrecken. Daher sollte für Hundebesitzer klar sein, dass dies ein Tabu ist. Zum einen könnten die Nutztiere durch die Hunde aufgeschreckt werden, zum anderen kann Hundekot auf den Weiden im Falle der Mahd im Futter durchaus problematisch sein. Grundsätzlich besteht eine gewisse Gefahr, dass durch einen bestimmten Erreger Neospora Caninum, der gelegentlich im Hundekot zu finden ist, Fehlgeburten bei Rindern ausgelöst werden können. Noch viel wichtiger dürfte jedoch der hygienische Aspekt sein, der mit Hundekot verbunden ist. Denn gerade bei Mähwiesen versteht es sich von selbst, dass Hundekot im Heu nicht gerade positive Auswirkungen auf Rinder wie Milchkühe hat.

Fordern Sie höhere Strafen für Hundebesitzer, die ihre Tiere auf Wiesen kacken lassen?

Wir sind weniger für härtere Strafen als vielmehr für Kooperation. Wir appellieren an die Hundebesitzer, dass sie den Kot ordnungsgemäß entfernen und vor allem die speziell dafür vorgesehenen Plastiktüten nicht selbst in der Natur entsorgen. Daher sollte auch jeder Hundebesitzer, der bei anderen Missstände feststellt, sich nicht scheuen, sie anzusprechen und die Einhaltung  grundlegender Regelungen im Miteinander zwischen Landwirtschaft und Hundebesitzer einzufordern.

Was ist mit dem Kot anderer Tiere? Etwa von Vögeln?

Anders als bei Hundekot, bei dem die Besitzer die Verantwortung für die fachgerechte Entsorgung tragen, kann man bei Wildtieren keinen Einfluss ausüben. Eine gewisse Gefahr, etwa von Vogelkot, besteht dann, wenn zum Beispiel Erreger – etwa für die Vogelgrippe – mit dem Kot übertragen werden könnten.

Die Landwirte bringen doch selbst Gülle aus. Ist das weniger gefährlich?

Die Düngung durch Landwirte erfolgt bedarfsgerecht und gezielt und dient der Pflanzennahrung. Zudem wird sie auf Grünland über Schleppschläuche verteilt, um so ein schonenderes Verfahren zu gewährleisten. Insgesamt erfolgt die Düngung nach guter fachlicher Praxis.

Wenn Landwirte mit Traktoren auf die Felder fahren, kann es auch durchaus vorkommen, dass Öl aus dem Fahrzeug tropft. Ist das nicht gefährlich?

Das ist zwar prinzipiell möglich, aber die Landwirte warten ihre Maschinen regelmäßig und achten sehr auf die Funktionsfähigkeit und darauf, ob keine Defekte vorliegen. Das liegt im Interesse der Landwirte, weil sie auf die Arbeitsmaschinen angewiesen sind.

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