Wie viel Theater braucht die Region?

Trier · Die Debatte um das Trierer Theater geht in die heiße Phase. Im Kulturausschuss der Stadt sollen am 13. Juni Szenarien einer Reform vorgestellt werden. Kulturdezernent Thomas Egger schließt eine kurzfristige Entscheidung aus und plädiert für eine „ausgiebige öffentliche Diskussion“.

 Theater Trier

Theater Trier

Foto: Archiv

Triers oberster Kulturpolitiker Thomas Egger will die Entscheidung über die Zukunft des Trierer Theaters mit der Diskussion der "Kulturpolitischen Leitlinien" verbinden, die er Anfang Mai vorgelegt hat. Er beabsichtigt, den Prozess vor der Kommunalwahl im Frühjahr 2014 abzuschließen. Allerdings werde bis zur Umsetzung noch "einiges an Zeit ins Land gehen, egal wie die Entscheidung nachher aussieht".
Eine Petition zum uneingeschränkten Erhalt des Theaters als Ensemble-Haus, für die seit Wochen getrommelt wird, hat inzwischen fast 14.000 Unterstützer, davon aber nur etwa 4000 aus der Stadt, die Trägerin des Theaters ist. Aus Bitburg haben 50 Bürger unterschrieben, aus dem fernen Berlin mehr als 400.

Dezernent Egger äußert Verständnis für die aus seiner Sicht "polarisierende Haltung" der Petition. Er sagt aber, "dass Städte mit einem Bespiel-Theater nicht automatisch eine weniger lebendige Kulturszene haben". Die Kultur in Trier sei mehr als die Frage, ob es ein Drei-Sparten-Haus mit eigenem Ensemble gebe oder nicht.
Im Theater-Etat fehlt eine halbe Million Euro pro Jahr, steigende Kosten, etwa für höhere Tariflöhne, dabei nicht eingerechnet. Das Land hat seinen Zuschuss eingefroren, die Stadt müsste die Zusatzkosten auf ihren Zuschuss von 7,5 Millionen Euro draufpacken. Dezernent und Kulturausschuss haben deshalb ein Gutachten für Strukturreformen in Auftrag gegeben.

Der TV startet mit einem Essay eine Serie zur Zukunft des Theaters. Wir haben zehn Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Spektren eingeladen, ihre Ideen aufzuschreiben. Ihre Beiträge erscheinen in den nächsten Wochen.