Wiederaufbau mit Hindernissen

MAINZ. (win) Für die rheinland-pfälzische Fluthilfe in Sri Lanka sind ein Koordinierungsbüro vor Ort eingerichtet und ersten Projekte benannt worden. Die Unterstützung reicht vom Bau von Häusern und Wasserversorgung bis zur Beschaffung von Baumaschinen und Fischerbooten.

Mehr als 100 Initiativen aus dem kommunalen Bereich, von Schulen oder aus dem Wirtschaftsleben haben in Rheinland-Pfalz ihre Unterstützung für die Opfer des Seebebens in Sri Lanka angeboten. Neben privaten Spenden wurden vom Land eine Million Euro bereit gestellt. Sieben Wochen nach der verheerenden Katastrophe wird die gezielte Wiederaufbauhilfe für die beiden vom Land betreuten Regionen Galle und Ampara konkret. Eine erste Liste mit 18 Projekten im Umfang von rund 730 000 Euro liegt nach Angaben von Innen-Staatssekretär Karl Peter Bruch (SPD) vor. Zudem wurde ein Koordinierungsbüro unweit der Hauptstadt Colombo eingerichtet. Zu den vorrangigen Projekten gehört der Wiederaufbau von Wohnhäusern, der Bau von Waisenhäusern, die Ausstattung von Schulen und die Wiederherstellung von Strom- und Trinkwasserversorgung. Bei der Hilfe stützt sich das Land vorerst auf die seit langem in Sri Lanka tätigen Salesianer und arbeitet eng mit der Organisation Human Help Network (HHN) zusammen. Nach Angaben des Mainzer HHN-Geschäftsführers Volker Dattke, der sich im Auftrag des Innenministeriums vor Ort um die Einrichtung des Koordinationsbüros und konkrete Hilfeersuchen kümmert, ist zwar die akute Not im Katastrophengebiet einigermaßen behoben. Der Wiederaufbau und die Freigabe von Projekten komme allerdings wegen rechtlichen Unsicherheiten sowie Kommunikations- und Abstimmungsproblemen der Verwaltungen im früheren Ceylon teilweise nur schleppend voran. Bruch bat alle, die in Rheinland-Pfalz Hilfe angeboten haben, um Geduld. Ziel sei es, die Hilfe sorgfältig und nachvollziehbar zu vermitteln und einen effektiven Einsatz der Spenden zu gewährleisten. Entsprechende Strukturen müssten in Sri Lanka erst noch aufgebaut werden. Die Patenschaft mit den beiden Regionen soll bis zu fünf Jahre dauern. Im Katastrophengebiet Südostasiens werden noch immer 22 Menschen aus Rheinland-Pfalz vermisst, darunter ein Kind. Bestätigt sind drei Todesopfer.

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