Wildtiere fressen ganze Weinberge leer: große Schäden in Rheinland-Pfalz

Trier · Wildschweine, Rehe und Hirsche machen den Winzern zu schaffen. Die Wildtiere fressen ganze Weinberge leer, selbst Zäune können sie nicht aufhalten. Die Winzer befürchten einen Millionenschaden.

 Foto: Klaus-Dietmar Gabbert

Foto: Klaus-Dietmar Gabbert

Winzer in Rheinland-Pfalz schlagen Alarm: Wildtiere haben in den vergangenen Tagen ganze Weinberge abgefressen und große Schäden angerichtet. Vor allem Wildschweine, Rehe und Hirsche haben es nach Angaben des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau auf die süßen Trauben abgesehen. Betroffen seien Weinbetriebe etwa an der Mosel, Saar, Ahr, Nahe und in Rheinhessen. „Die Wildschäden sind in diesem Jahr schlimmer als sonst“, sagte ein Sprecher des Verbands in Koblenz. Der Verband geht von „einem Millionenschaden“ aus, der den Winzern insgesamt landesweit durch die Traubenräuber entstanden ist.


Wildschwein-Rotten und Hirsche haben sich etwa auch bei Winzer Roman Niewodniczanski vom Weingut „Van Volxem“ in Wiltingen an der Saar über Teile der Ernte hergemacht. „Die Schäden sind erheblich“, sagte er. Auch Zäune habe die Tiere nicht abhalten können. „Sie haben die Gatter einfach eingerannt.“ Auch bei ihm seien ganze Weinberge abgefressen. Auch bei anderen Winzern an der Saar seien die Wildtiere eingedrungen. Die Saar-Winzer sind derzeit mitten in der Lese.

„Viele Winzerfamilien müssen enorme Einbußen hinnehmen“, teilte der Bauern- und Winzerverband mit. Grund für den Wildtier-Ansturm in den Weinbergen sei zum einen, dass es derzeit wenig Eichelmast in den Wäldern zum Fressen gebe. Andererseits vermehre sich die Wildschwein- Population, weil zu wenig geschossen werde. „Die Population ist zu hoch“, sagte der Sprecher.

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