Winterreifen werden knapp - Preise um 20 Prozent gestiegen

Trier/Bitburg/Wittlich. · Wer jetzt noch neue Winterreifen haben will, muss sich beeilen: Der Ansturm auf die Reifenhändler hat längst begonnen, die Autohäuser sind auf Wochen ausgebucht. Die Preise für Winterreifen sind gestiegen und erste Modelle werden bereits knapp.

Die Reifenhändler in der Region kommen nach eigenem Bekunden mit dem Verkauf von Winterreifen kaum noch hinterher. Auch die Autohäuser arbeiten im Dauerbetrieb. Für einen Termin zum Reifenwechsel müssen die Kunden derzeit bis zu mehrere Wochen Wartezeit in Kauf nehmen.

Manche Reifenmodelle sind bereits jetzt knapp geworden. Besonders betroffen sind Reifen für Transporter und leichte Lastwagen. Aber auch Standardreifen im 15-, 16-, und 18-Zoll-Bereich sind immer schwieriger zu bekommen. "Wir bräuchten etwa 2500 Winterreifen mehr, als wir zur Verfügung haben", sagt Reifenhändler Ralf Orth aus Wittlich. Mirko Kraus von der Firma Goodyear Dunlop GmbH, die auch ein Werk in Wittlich hat, räumt ein, dass es bei "starken Wintereinbrüchen zu Lieferengpässen kommen kann. Reifenhändler, die ihren Bedarf frühzeitig angemeldet haben, sollten aber keine Probleme haben." Das helfe aber auch nicht immer, berichtet Reifenhändler Herbert Thelen aus Prüm: "Wir hatten unseren Bedarf schon im Frühjahr angemeldet."

Auch steigen die Preise für Winterreifen durch die hohe Nachfrage täglich, sagt Denis Merten von der Vergölst GmbH in Trier. "Besonders bei Transporterreifen haben sich die Preise fast verdoppelt, liegen jetzt bei etwa 250 Euro." Andere Modelle sind ebenfalls betroffen. "Durchschnittlich sind die Preise um etwa 20 Prozent zum Vorjahr gestiegen", sagt Irena Bonefas vom Reifenservice Klasen in Winterspelt (Kreis Bitburg-Prüm). Die Kunden kommen größtenteils aus der Region, aber immer öfter auch aus Luxemburg, Belgien und sogar Holland.

Die hohe Nachfrage erklärt sich mit der neuen Gesetzgebung: Seit Ende 2010 gilt in Deutschland die Winterreifenpflicht für diejenigen, die laut Straßenverordnung "bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte" unterwegs sind.

Ab Oktober 2012 tritt eine solche Regelung auch in Luxemburg in Kraft. Luxemburg reagiert damit auf den vergangenen Winter, als die unerwartet starken Schneefälle für ein Verkehrschaos sorgten. In der Region haben die Vorbereitungen für den Winterdienst begonnen: Die Straßenmeistereien füllen derzeit ihre Salzlager. Manche Orte lagern mehr Salz ein als üblich, um für ähnlich starke Schneefälle wie im vergangenen Winter gewappnet zu sein.

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