Bloß nicht wegrennen Der Wolf ist zurück – Was tun, wenn er vor einem steht?
Region · In der Region werden immer wieder Wölfe gesehen und nachgewiesen. So hat jetzt auch im Hochwaldort Neuhütten eine Wildtierkamera womöglich Fotos eines Wolfs geschossen. Die Bilder entstanden an der Skipiste am Dollberg. Durch dieses Gebiet führt auch eine Traumschleife. Was tun, wenn einem ein Wolf begegnet?
Der Wolf ist zurück in Deutschland und auch in Rheinland-Pfalz. Seit Mai ist es bewiesene Tatsache, dass sich (mindestens) ein Wolf in der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach aufhält. Im deutsch-belgischen Grenzgebiet in der Eifel gab es bereits zuvor Sichtungen. Auch in der Umgebung von Hentern im Kreis Trier-Saarburg glauben Menschen, einen Wolf gesehen zu haben (neue Erkenntnisse hierzu lesen Sie hier). Und im Oktober soll ein Wolf in Thalfang am Erbeskopf unterwegs gewesen sein und dabei Schafe gerissen haben. Eine DNA-Probe soll Klarheit bringen, ob es sich wirklich um einen Wolf handelte.
Seit längerem ist gesichert, dass es in Rheinland-Pfalz zwei Territorien gibt, in denen die Tiere leben: Zum einen handelt es sich dabei um das Gebiet des grenzüberschreitenden Leuscheider Rudels im Westerwald, das sich überwiegend in den beiden Landkreisen Neuwied und Altenkirchen auf Seiten von Rheinland-Pfalz aufhalten soll. Zum anderen ist ein Wolf im Raum Hachenburg nachgewiesen.
Die Angst vor der Begegnung mit einem Wolf wächst
Mit diesen zunehmenden Meldungen wächst die Unsicherheit. Wie soll man sich verhalten, wenn man einem Wolf begegnet?
Menschen, die mit einem Wolf zusammengetroffen sind, berichten, dass er sich ruhig zurückgezogen habe, als er sie bemerkte. So zitiert das Bundesministerium für Umwelt Aussagen auf seiner Website. Sogar das Zusammentreffen von Mensch und Wolf an einem frisch gerissenen Tier „stellt keine Gefahrensituation dar“, wie das Ministerium sagt.
Es sei durchaus möglich, einem Wolf zu begegnen, wenn er den Menschen wegen der Windverhältnisse noch nicht bemerkt hat. Sobald er den Menschen allerdings wahrnehme, zeige die Erfahrung, dass er sich dann zurückziehe. Stehen blieben nur neugierige Jungwölfe, bei denen das Interesse den Fluchtimpuls überwiege.
Tipps: So sollte man sich gegenüber einem Wolf verhalten
Das Ministerium rät dazu, sich ruhig zu verhalten und Abstand zu wahren. Sollte sich der Wolf nicht von sich aus zurückziehen, helfe ein Klatschen in die Hände. Auf jeden Fall sollte man nicht wegrennen. Das könnte nämlich dazu führen, dass das Tier die Verfolgung aufnimmt. Sollte der Wolf sich wider Erwarten doch nähern, helfe es, sich groß zu machen, um ihn einzuschüchtern. „In einem solchen Fall sollten Sie eher einen Schritt auf das Tier zugehen, als zurückweichen“, raten die Experten.
Um Wölfe nicht anzulocken, sollte man sie nicht füttern und keine Essensreste liegen lassen. Ansonsten kann das ungewollte Folgen haben: „Die instinktive Vorsicht, die Wölfe Menschen gegenüber zeigen, kann verloren gehen, wenn die Tiere positive Reize vom Menschen erfahren. Daraus kann ein problematisches oder sogar aggressives Verhalten des Wolfes entstehen.“
Wolfssichtung? Bitte melden!
Wer einen Wolf sichtet, sollte das dem Wolfsmanagement melden. Für Rheinland-Pfalz gibt es dafür die Hotline mit der Telefonnummer: 06306 / 911199. Für alle anderen Bundesländer sind die Erreichbarkeiten auf folgender Seite gelistet: www.dbb-wolf.de/Wolfsmanagement/bundeslaender/ansprechpartner