Zahl der Wohnungen je 10 000 Einwohner, die bis 2025 jedes Jahr gebaut werden müssen

Während Deutschlands Einwohnerzahl schrumpft, werden in den kommenden Jahren immer mehr Wohnungen gebraucht. Ein Grund: Künftig wollen mehr Menschen in Eigentumswohnungen leben, und immer mehr Menschen wohnen alleine.

Jährlich müssen in den nächsten 15 Jahren ungefähr 183 000 neue Wohnungen gebaut werden, um die Nachfrage zu decken. Das geht aus der Wohnungsmarktprognose 2025 des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BSSR) hervor. Dabei schwankt der notwendige Neubau regional erheblich. Den Vergleich der Kreise und kreisfreien Städte führt München mit Abstand an. Mit einem noch deutlich höheren Bedarf rechnet Matthias Günther vom Eduard Pestel Institut für Systemforschung in Hannover. Laut einer Studie des Instituts vom vergangenen Jahr müssten jährlich sogar 400 000 Wohnungen gebaut werden. Auftraggeber der Studie waren Verbände der Bau- und Immobilienwirtschaft. "Immer mehr alte Bausubstanz ist nicht mehr zu sanieren", sagt Günther. Ohne ausreichenden Ersatz würden vor allem die Hartz-IV- und Sozialhilfeempfänger diese Entwicklung zu spüren bekommen. "Es werden immer mehr Sozialwohnungen fehlen." Unabhängig von den Prognosen sind sich die Fachleute aber einig, dass die abnehmende Einwohnerzahl nur wenig Einfluss auf die Wohnungsnachfrage haben wird. Während die Bevölkerung bis 2025 um 4,5 Prozent abnehme, schrumpfe die Zahl der Haushalte im gleichen Zeitraum nur um 0,1 Prozent, heißt es im Bericht des BSSR. Weil zukünftig immer weniger Menschen in einer Wohnung zusammenlebten, bleibe die Zahl der Haushalte konstant. (dpa)

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