Zentrale statt Praxis

Künftig soll es mehr ärztliche Bereitschaftsdienstzentralen in der Region geben. Das hätte Vorteile für Patienten und Ärzte. Noch tun sich die Mediziner allerdings schwer mit Erleichterungen bei den Notdiensten.

Trier. (red) Zehn niedergelassene Ärzte teilen sich in und um Traben-Trarbach den Bereitschaftsdienst mittwochs und am Wochenende. Das bedeutet: Jeder Arzt muss mehrmals im Monat Dienst schieben. Rund um Irrel (Eifelkreis Bitburg-Prüm) und Ralingen (Trier-Saarburg) sind zwölf Ärzte dafür zuständig. Daher plant die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz, sogenannte Bereitschaftsdienstzentralen in Krankenhäusern einzurichten, wie im Trierer Mutterhaus. Sie ist zuständig für die ärztliche Versorgung des kompletten Trierer Stadtgebietes und umliegender Orte. Vorteil für die Patienten: Sie haben immer eine feste Anlaufstelle, die Zentrale ist unter einer einheitlichen Nummer zu erreichen, und für Untersuchungen können die Patienten direkt an die entsprechenden Abteilungen des Krankenhauses verwiesen werden. Und: 230 Ärzte teilen sich die Dienste. Ähnliche Zentralen sollen künftig auch an anderen Krankenhausstandorten in der Region entstehen. Anders wie etwa in Bayern wird es aber in Rheinland-Pfalz vorerst keine landesweit einheitliche Bereitschaftsdienst-Telefonnummer geben. Selbst mit einheitlichen Nummern für einen Bereitschaftsdienstbezirk tun sich einige Ärzte trotz der Vorteile für Patienten schwer. Während etwa rund um Neuerburg (Eifelkreis Bitburg-Prüm) oder in Daun der jeweilige Bereitschaftsarzt unter einer Nummer zu erreichen ist, müssen die Patienten in Bitburg, Konz oder Saarburg erst die Nummer des jeweiligen Arztes suchen. Bislang hat die KV alle Bereitschaftsdienste für die niedergelassenen Ärzte der Region dem TV gemeldet. "Aufgrund veränderter Strukturen", wie es heißt, sei dieser Service ab Juli nicht mehr möglich. Die Dienstleistung wurde eingestellt, ohne an die Patienten zu denken. Die Ärzte sollen die Notdienste für ihren Bezirk selbst melden. Der KV war es offenbar egal, ob dies auch geschieht und damit die Patienten über die Bereitschaftsdienste wie gewohnt auf der TV-Service-Seite informiert werden können. Denn die Notdienstbeauftragten gaben die Meldungen nur schleppend an den TV weiter. Bei der KV sieht man die Verantwortung bei den Ärzten. Bei einer einheitlichen Nummer je Bezirk entfalle die Meldung des Dienst habenden Arztes.

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