Zur Zahlung verurteilt

KOBLENZ. (mic) Ulrich Ziegelmayer, ehemaliger Geschäftsführer der ctt-Tochter Ärztliche Abrechnung Trier (ÄAT), muss rund 1,58 Millionen Euro Schadensersatz an die Auffanggesellschaft der ÄAT zahlen.

Im Juni 2000 ist Ulrich Ziegelmayer vom Landgericht Trier zur Zahlung von rund 1,58 Millionen Euro Schadensersatz verurteilt worden. Nun hat das Oberlandesgericht Koblenz dieses Urteil bestätigt. Das Geld geht an die ÄAT, die mittlerweile allerdings unter dem Namen "Immobilien Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft" (IVB) geführt wird. Über Ziegelmayers Schreibtisch bei der ÄAT liefen in den 90er-Jahren viele der finanziellen Transaktionen, die den ehemaligen Chef der Caritas Trägergesellschaft Trier (ctt), Hans-Joachim Doerfert, später hinter Gitter brachten. Darunter waren vor allem die unrechtmäßigen Werbeverträge der ÄAT mit Eintracht Trier sowie eine ÄAT-Bürgschaft über 450 000 Euro bei der Volksbank Trier ebenfalls zugunsten des Sportvereins. Diese Zahlungen sowie Gelder, die sich Doerfert selbst angewiesen hatte, standen nicht im Zusammenhang mit den geschäftlichen Aktivitäten der ÄAT, urteilten die Richter. Und weil der Gesellschaft dadurch erheblicher finanzieller Schaden entstand, hafte der Geschäftsführer. Ziegelmayer hatte sich darauf berufen, die Anweisung zu den Zahlungen habe Doerfert erteilt, der als ctt-Chef den alleinigen Gesellschafter der ÄAT vertrat. Landgericht und Oberlandesgericht urteilten, dass diese Tatsache Ziegelmayer nicht schütze. Er hätte erkennen können und erkennen müssen, dass Doerfert mit seinen Zahlungsanweisungen seine Befugnisse als ctt-Chef missbrauchte. Bei der IVB - Geschäftsführer ist der ehemalige Wirtschaftsdezernent der Stadt Trier, Norbert Neuhaus - stieß das Urteil erwartungsgemäß auf positive Resonanz, auch wenn ungewiss ist, ob bei Ziegelmayer tatsächlich 1,5 Millionen Euro zu holen sein werden. Der ehemalige Geschäftsführer sitzt seit vergangenem Jahr im Gefängnis. Im ersten Doerfert-Prozess in Koblenz wurde er wegen Untreue zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.

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