Zustrom von Flüchtlingen stellt Kommunen der Region vor Probleme - Kosten explodieren - Wohnraum wird knapp - CDU-Chefin fordert gerechtere Zuteilung

Trier · Die Kommunen in der Region stöhnen weiter unter dem Druck des Zuzugs von Asylbewerbern. In diesem Jahr rechnen sie mit über 2000 zusätzlichen Flüchtlingen, die sie aufnehmen müssen. Die Kosten explodieren, der Wohnraum wird knapp. In Trier sollen Asylbewerber in einer weiteren ehemaligen Kaserne untergebracht werden.

Der Strom von Flüchtlingen aus Syrien, Iran, Serbien, Kosovo oder Afghanistan stellt die Kommunen in der Region vor enorme Herausforderungen. Rund 1900 Flüchtlinge leben derzeit in der Region. In diesem Jahr rechnen die Kommunen mit deutlich über 2000 zusätzlichen Asylbewerbern, die sie unterbringen müssen. Das Land geht von insgesamt 20.000 Asylbewerbern in Rheinland-Pfalz in 2015 aus.

Die Kommunen erhalten vom Land 513 Euro pro Monat und Flüchtling. Auch vom Bund kommt Geld. Doch die finanzielle Unterstützung reiche nicht aus, heißt es aus den vier Landkreisen. Die monatlichen Kosten beliefen sich auf durchschnittlich 800 Euro pro Asylbewerber. Da die Asylbewerber in Deutschland nicht krankenversichert sind, müssen die Kommunen Medikamente und Behandlungen zahlen. Die ungedeckten Mehrausgaben der Landkreise in der Region durch die Flüchtlingsunterbringung beliefen sich 2014 auf über drei Millionen Euro. In diesem Jahr wird allein in den Kreisen Bitburg-Prüm und Bernkastel-Kues mit zusätzlichen Kosten von je rund 1,3 Millionen und in der Vulkaneifel mit 630.000 Euro gerechnet. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) fordert, dass der Bund sich an Unterbringungs- und Gesundheitskosten beteiligt. Erstmals wird auch die Stadt Trier Wohnraum für Asylbewerber stellen. Bislang war sie wegen der dort ansässigen Landes-Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber von dieser Pflicht befreit. Sie rechnet mit 360 Asylbewerbern in diesem Jahr. Ein Teil der Flüchtlinge soll ab Mai in einer alten Bundeswehrkaserne im Stadtteil Trier-West untergebracht werden.

Die CDU-Landeschefin Julia Klöckner fordert vom Land eine bessere Koordination der Zuteilung der Asylbewerber. Dazu sollten diese nach drei Monaten von der Aufnahmeinrichtung "passgenau" auf Städte und Gemeinden verteilt werden. In dieser Zeit sollten den Flüchtlingen Deutschkenntnisse vermittelt werden, sagte Klöckner unserer Zeitung.

Hilferufe nach Mainz und Berlin

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