Zuversicht statt Krise: Stimmung in der rheinland-pfälzischen Wirtschaft hellt sich auf

Trier/Koblenz/Mainz · Moderates Wirtschaftswachstum und mehr Beschäftigung: Laut einer IHK-Umfrage fällt das Konjunkturklima in Trier positiver als noch im Herbst aus. Die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz blickt insgesamt zuversichtlicher in die Zukunft - obwohl es auch Risiken gibt. Die aktuelle Lage beurteilen die Firmen in den IHK-Konjunkturumfragen teils besser als im Herbst.

Die Stimmung hellt sich wieder etwas auf in der rheinland-pfälzischen Wirtschaft. Trotz Euro-Schuldenkrise und steigender Strompreise blicken die Unternehmen an Rhein und Mosel zuversichtlicher in die Zukunft als im Herbst. Ihre wirtschaftliche Lage beurteilen sie in den Konjunkturumfragen der vier IHK-Bezirke Rheinhessen, Koblenz, Pfalz und Trier teils stabil, teils sogar besser als im Herbst. Vor allem aber hellen sich die Aussichten auf: Es gibt weniger Pessimisten bei der Einschätzung der nächsten zwölf Monate. Allerdings ist die Beurteilung in den einzelnen Branchen unterschiedlich.

Die Industrie leidet unter zurückgehenden Aufträgen aus dem Inland, doch sie setzt auf das Zugpferd Export. Die Firmen im Land sind stärker als im bundesweiten Durchschnitt von Ausfuhren abhängig - und da die Exportaussichten steigen, gehen die Erwartungen der Industriefirmen nach oben. Etwas anders sieht es im Handel aus. In der Pfalz hat sich das Geschäftsklima zum Beispiel kontinuierlich verschlechtert. Die Händler schrauben ihre Erwartungen zurück. Auch bei den Dienstleistungen herrscht teils deutliche Skepsis. Die Branche gilt aber zum Beispiel im Raum Koblenz weiter als Anker des Arbeitsmarktes. Im Raum Trier ist die Dienstleistungsbranche sogar besonders optimistisch.

Die Unternehmen reagieren angesichts zahlreicher Risiken zurückhaltend auf die Frage nach der Schaffung neuer Jobs. Ein Großteil plant keine Veränderung der Beschäftigtenzahl. Weniger Betriebe als im Herbst wollen - etwa im Raum Koblenz und der Pfalz - neue Stellen schaffen. Aber es sind auch weniger Firmen, die Stellen streichen wollen - in der Pfalz vor allem Dienstleister.

Das Konjunkturklima in Trier ist positiver als im Herbst. Mit einem Fünftel gibt es zehn Prozentpunkte weniger Pessimisten, was die Entwicklung der nächsten zwölf Monate angeht. 17 Prozent schauen zuversichtlich in die Zukunft, während es im Herbst 16 Prozent waren. Als Risiken listet die IHK Trier in ihrer Umfrage vor allem die Rohstoff- und Strompreise auf. Doch unter dem Strich ist das Fazit: moderates Wirtschaftswachstum und mehr Beschäftigung.

Aufgehellt hat sich die Stimmung auch im Raum Koblenz - die Erwartungen haben sich verbessert, obwohl noch Skepsis herrscht: Ein Fünftel geht von einer besseren Entwicklung aus, im Herbst waren es 17 Prozent. Eine Verschlechterung erwarten 22 Prozent der Unternehmen, nachdem es in der vorherigen Umfrage 27 Prozent waren.

In der Pfalz haben 22 Prozent der Unternehmen positive Erwartungen nach 17 Prozent im Herbst. Der Anteil der Pessimisten hat abgenommen von 27 auf 18 Prozent. Mit Besorgnis sehen die Firmen aber den Anstieg der Energiepreise und das Risiko sinkender Inlandsnachfrage.

In Rheinhessen ist die Stimmung zum Jahresbeginn besser als im Herbst 2012. Die Erwartungen haben sich verbessert. Damals war ein Viertel der befragten Unternehmen überzeugt, dass die kommenden zwölf Monate schlechter verlaufen werden. „Die Auftragslage aus dem Ausland stärkt jetzt aber wieder die Zuversicht“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Richard Patzke in einer Mitteilung. Ein Fünftel blickt nun noch skeptisch in die Zukunft.

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