Zwei neue SPD-Minister in der Landesregierung: Dreyer zieht beim Personalpuzzle Überraschungen aus dem Hut

Mainz · Die Chefin der Trierer Aufsichtsbehörde ADD, Dagmar Barzen, wird überraschend in den Ruhestand geschickt. Das gab Ministerpräsidentin Malu Dreyer am Mittwoch bei der Vorstellung der SPD-Ministerriege in der künftigen Ampelregierung bekannt.

 Malu Dreyer (M) mit den zukünftigen Ministern in einer Ampelkoalition, Dr. Stefanie Hubig (l, SPD, Bildung) und Professor Dr. Konrad Wolf (SPD, Wissenschaft und Kultur). Die SPD sprach sich einstimmig für das Bündnis mit FDP und Grünen aus. Foto: Andreas Arnold

Malu Dreyer (M) mit den zukünftigen Ministern in einer Ampelkoalition, Dr. Stefanie Hubig (l, SPD, Bildung) und Professor Dr. Konrad Wolf (SPD, Wissenschaft und Kultur). Die SPD sprach sich einstimmig für das Bündnis mit FDP und Grünen aus. Foto: Andreas Arnold

Im neuen Kabinett von Ministerpräsidentin Malu Dreyer gibt es neue Köpfe: Die 47-jährige Juristin Stefanie Hubig wird neue Bildungsministerin. Amtsinhaberin Vera Reiß (SPD) scheidet aus persönlichen Gründen aus. Hubig ist derzeit Staatssekretärin im Bundesjustizministerium. Das neu geschaffene Wissenschafts- und Kulturministerium wird vom Präsidenten der Hochschule Kaiserslautern, Konrad Wolf, übernommen. Der 54-jährige Physiker hat bislang keine politische Erfahrung. Der bisherige Staatssekretär im Finanzministerium, Salvatore Barbaro, wechselt in gleicher Position ins Wissenschaftsministerium.

Dreyer verteidigte die Entscheidungen. Auch wenn Hubig nicht aus dem Bildungsbereich komme, traue sie ihr zu, sich schnell einzuarbeiten. Wolf und Barbaro, die auch für Kultur zuständig sein werden, bescheinigte die Regierungschefin eine hohe Affinität zu dem Thema. Barbaro bleibt ferner Aufsichtsratschef des Flughafens Hahn.

Keine Erklärung gibt es dafür, warum die Präsidentin der ADD in Trier, Dagmar Barzen (52), in den vorzeitigen Ruhestand geschickt wird . Nachfolger wird der 40-jährige Eifeler Thomas Linnertz aus dem Innenministerium, Vize-Präsidentin die Triererin Begoña Hermann.

Bei den restlichen drei SPD-geführten Ministerien gibt es an der Spitze keine Änderungen. SPD-Landeschef Roger Lewentz bleibt Innenminister, die Zuständigkeit für Verkehr wandert jedoch an das von der FDP übernommene Wirtschaftsministerium. Doris Ahnen ist weiterhin für Finanzen zuständig - ihr "Wunschministerium", wie sie sagt. Und Sabine Bätzing-Lichtenthäler leitet wie bisher das Sozialministerium. Landtagspräsident wird Hendrik Hering, der sich in der SPD-Fraktion in einer Kampfabstimmung gegen Jochen Hartloff durchsetzte. Die SPD hat am Mittwochabend in Mainz dem Koalitionsvertrag mit großer Mehrheit zugestimmt .

Bei der FDP wird wie erwartet Parteichef Volker Wissing Wirtschaftsministe r. Das Justizressort übernimmt Herbert Mertin.

Sofern ein Parteitag der Grünen am Samstag zustimmt, bleibt Ulrike Höfken aus Bitburg Umweltministerin, und Anne Spiegel wird neue Integrationsministerin. Jutta Blatzheim-Roegler aus Bernkastel-Kues ist am Mittwoch zur Fraktionsvize gewählt worden. Den gleichen Posten behält Alexander Licht aus Brauneberg bei der CDU-Opposition.Mehr zum Thema

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