Zyankali-Mord im Krankenhaus

LUXEMBURG. (r.d.) Ein spektakulärer Prozess sorgt derzeit im Ländchen für Gesprächsstoff: Der ehemalige Direktor des Laboratoriums der Eicher Klinik steht vor der luxemburgischen Kriminalkammer, weil er im Juli 1999 seine Gattin mit Zyankali ermordet haben soll.

Der heute 59-jährige Angeklagte, der seit 45 Monaten in Untersuchungshaft sitzt, bestreitet die Tat. Die Gattin des Mediziners war mit unerklärlichem Fieber in die Eicher Klinik eingeliefert worden. Nach anfänglicher Besserung verschlimmerte sich ihr Zustand plötzlich, wenige Stunden später war sie tot. Eine Autopsie der Leiche ergab, dass die gebürtige Spanierin mit Zyankali vergiftet worden war. Ein Pfleger hatte ihr Bronchienflüssigkeit, Urin und Blutproben entnommen und diese mit nach Hause genommen. Seine Begründung: Sechs Jahre zuvor sei eine Freundin des selben Mediziners auf ähnliche Weise gestorben, die Proben seien damals aus der Klinik verschwunden. Die Verteidigung wirft der Kriminalpolizei eine lückenhafte, voreingenommene und einseitige Untersuchung vor und stellt auch die Arbeit der Untersuchungsrichter in Frage. Der Indizienprozess dauert voraussichtlich bis zum 2. Juni.

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